Razzia am Hauptbahnhof in München: Die Bilanz der Polizei

München - Einen Tag nach der großen Razzia am Hauptbahnhof und im südlichen Bahnhofsviertel hat die Polizei Bilanz gezogen.
Neben Gewaltkriminalität, Betübungsmittelverstößen und illegaler Prostitution, zielten die Kontrollen auch auf die im Viertel stark vertretene Bettler- und Obdachlosenszene. Die Gewerbeaufsicht prüfte bei den Kontrollen Gaststätten auf mögliche Verstöße. Auch die Umsetzung des Alkoholverbots, das seit diesem Sommer gilt, sollte überprüft werden.
600 Kontrollen, 261 Platzverweise, fünf Haftbefehle
Insgesamt waren bei dem Einsatz über 350 Polizisten von Land und Bund im Einsatz. Im Lauf des Tages wurden über 600 Personenkontrollen durchgeführt, 261 Mal wurde ein Platzverweis erteilt. Zwei Personen wurden in Gewahrsam genommen, gegen fünf lag eine Haftbefehl vor, der im Rahmen der Razzia vollstreckt werden konnte.
30 Straftaten im Zusammenhang mit Betäubungsmittelverstößen wurden zur Anzeige gebracht, genauso wie sieben Verstöße gegen das Alkoholverbot. Die Gewerbeaufsicht stellte bei einer kontrollierten Shisha-Bar Mängel fest - der Laden musste sofort schließen.
Für ein zwölfjähriges Mädchen hatten die Kontrollen auch etwas Gutes: Sie verlor im Trubel des Hauptbahnhofes ihre Eltern. Die Polizei konnten das Mädchen aber schnell wieder mit ihrer Familie vereinen.
Polizei: Werden auch weiterhin Straftaten konsequent verfolgen
Das Polizeipräsidium wird auch weiterhin "gegen alle Ordnungs- und Sicherheitsstörungen im Bereich des Hauptbahnhofs vorgehen und diese konsequent verfolgen." Die Beamten werden gegen Störer und Straftäter, die wiederholt auffällig werden, Aufenthaltsverbote beantragen.
"Das Sicherheitsgefühl und die Sicherheit aller Bürger in München sind uns sehr wichtig", schreibt die Polizei in ihrem Bericht. Zwar sei vor allem auch durch das Alkohoverbot die Gesamtkriminalität deutlich zurück gegangen, "damit befinden wir uns aber immer noch auf einem für die Polizei nicht tolerierbaren Niveau".