Rauschgift, Waffen und Reptilienleder: Was der Zoll am Flughafen München entdeckt
München - Wer am Flughafen München landet, kommt nicht am Hauptzollamt München vorbei: Rund 400 Zöllnerinnen und Zöllner kontrollieren am Flughafen, was Reisende in ihrem Gepäck einführen wollen. Nun hat der Zoll seine Jahresbilanz 2020 vorgelegt - und die zeigt: Trotz Corona und wenigen Flügen ging den Zollbeamten im vergangenen Jahr so einiges ins Netz.

Zoll entdeckt Drogen und verbotene Waffen
So stellten die Beamten im letzten Jahr bei zahlreichen Rauschgiftschmuggelfällen insgesamt 114 Kilogramm Rauschgift fest. Darunter Kokain, Ecstasy und Khat, eine Kaudroge aus den Blättern des Kathstrauchs.
Auch zahlreiche verbotene Gegenstände und Waffen fand der Zoll 2020 bei Kontrollen am Franz Josef Strauß Flughafen. Insgesamt 70 illegale Waffen, wie Schlagringe, Wurfsterne, Butterfly- sowie Springmesser, stellten die Zöllner sicher.
Flughafen München: Verstöße gegen den Artenschutz
Außerdem registrierten die Zöllner rund 30 Verstöße gegen das Washingtoner Artenschutzübereinkommen. 714 Verarbeitungserzeugnisse, wie beispielsweiseLederwaren aus Reptilienleder oder Cremes mit Bestandteilen geschützter Pflanzen, wurden den Reisenden im Laufe des vergangenen Jahres abgenommen.
Außerdem wurden insgesamt 730 Strafverfahren eingeleitet, weil Reisende ihre Mitbringsel nicht beim Zoll am Flughafen München anmeldeten. Als "abgabenrechtliche Sanktion" wurde bei 1.008 Personen ein Zollzuschlag erhoben.
Gefälschte Markenprodukte abgefangen
Der Zoll ist zudem auch 2020 wieder einer Menge Produktfälschungen auf die Spur gekommen: Es landeten zahlreiche Waren mit Fälschungen angesagter Markenprodukte beim Münchner Zoll. 282 Verstöße registrierten die Zollbeamten und zogen insgesamt rund 26.000 gefälschte Markenartikel, vornehmlich Schuhe und elektronische Artikel namhafter Hersteller, im Wert von rund 3,1 Millionen Euro, aus dem Verkehr.
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