Raubüberfall: 15 Jahre Haft für Brutalo-Paar

15 Jahre Haft  und die Sicherungsverwahrung fordert der Staatsanwalt für die Überfälle auf drei Frauen in München. Das Paar hatte ihre Opfer in München brutal misshandelt.
Torsten Huber |
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Die Angeklagte Beata V. (27) trägt kniehohe Stiefel, Jeans und einen schwarzen Mantel. Sie versteckt sich unter einer Jacke, will nicht erkannt werden. Anders ihr Freund. Er winkt in die Kameras und lächelt.
dpa Die Angeklagte Beata V. (27) trägt kniehohe Stiefel, Jeans und einen schwarzen Mantel. Sie versteckt sich unter einer Jacke, will nicht erkannt werden. Anders ihr Freund. Er winkt in die Kameras und lächelt.

15 Jahre Haft  und die Sicherungsverwahrung fordert der Staatsanwalt für die Überfälle auf drei Frauen in München. Das Paar hatte ihre Opfer in München brutal misshandelt.

München - Die Raubüberfälle des berufslosen Pärchens Richard H. (37) und Beata V. (27) sind brutal. Sie nehmen Frauen auf einsamen Parkplätzen als Geiseln, prügeln auf sie ein und erpressen ihre EC-Karten mit PIN. Beute: 1150 Euro und vier Ringe im Wert von 2000 Euro.

Mit gleicher Härte greift jetzt Staatsanwalt Benjamin Lenhart durch. Er fordert in seinem Plädoyer 15 Jahre Haft für Richard H. und die Verhängung der Sicherungsverwahrung: „Ich halte es nicht für Verantwortlich, die Möglichkeit verstreichen zu lassen, das das Verhalten des Angeklagten, nach der Verbüßung seiner Haftstrafe in der Justizvollzugsanstalt n icht zu überprüfen.“

Sicherungsverwahrung bedeutet lebenslange Haft. Sollte das Gericht dem Staatsanwalt folgen, muss Richard H. seine 15 Jahre absitzen. Danach prüfen Gutachter und Richter, ob von ihm immer noch eine Gefahr ausgeht. Sollte ein Restrisiko der Strafrückfälligkeit bestehen, geht der Angeklagte für weitere zwei Jahre hinter Gittern. Erst dann wird er erneut untersucht. Seine Freundin, mit der eine siebenjährige Tochter hat, soll nach Vorstellung des Staatsanwaltes für elf Jahre ins Gefängnis.

Lesen Sie hier: Entführer-Paar vor Gericht

Die Überfallserie auf drei Frauen geschieht 2012. Das Opfer Renate M. (51, Name geändert) leidet heute noch unter dem Vorfall. Sie wacht nachts schweißgebadet auf, bekommt Panikattacken, wenn sie das Haus verlässt.

Sie kommt am 21. März 2012, gegen 18.57 Uhr, mit der U-Bahn aus der Arbeit. Am Park & Ride-Parkplatz Westfriedhof will sie in ihren 3er-BMW einsteigen, als sie Beata V. auf Englisch nach einem Bankomat fragt. Renate M. erklärt ihr und Richard H. den Weg. Als sie einsteigen will, zieht der Angeklagte eine Softair-Pistole. Es ist der Anfang einer eineinhalbstündigen Geiselnahme.
Richard H. zwingt Renate M. auf den Beifahrersitz. Seine Freundin setzt sich nach hinten, fesselt die Hände des Opfers. Renate M. ist in Panik, schreit um Hilfe. Sofort schlägt ihre der Angeklagte zweimal mit der Faust in den Bauch und fünfmal ins Gesicht. Renate M. erleidet einen Nasenbeinbruch und eine Schädelprellung.

Die Räuber nehmen ihr das Handy, Ec-Karte und die Uhr (240 Euro) ab. Unter Todesdrohung verlangen sie die PIN. Renate M. hat sie in Todesangst vergessen, gibt immer eine falsche an. Vergeblich versucht Beata V. Geld abzuheben. Gegen 20 Uhr gibt das Paar auf, stellt das Opfer im Auto vor einer Klinik ab.

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