Raubbande äußert sich im Prozess zu Mord an 72-Jährigem

Erste Aussagen zum Raubmord von Meiling: Keiner der Angeklagten will auf Markus K. († 72) eingeprügelt haben.
Simone Mauer |
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Der Prozess zum Raubmord von Meiling hat begonnen. Acht Angeklagte müssen sich unter anderem wegen Mordes und schweren Raubes verantworten.
dpa Der Prozess zum Raubmord von Meiling hat begonnen. Acht Angeklagte müssen sich unter anderem wegen Mordes und schweren Raubes verantworten.

München - Sie sollen Markus K. († 72) zu Tode geprügelt, seine Frau niedergeschlagen und Beute im Wert von 4.535 Euro aus deren Einfamilienhaus in Meiling geraubt haben: Am Mittwoch äußern sich die Mitglieder der "Froschbande" vor dem Landgericht zu den Vorwürfen – und reden sie klein.

Die Täter zeigen Reue - Fragen zur Tat sind nicht erwünscht

Den Anfang macht der Angeklagte Mihai C. (55), der seinem Verteidiger das Wort überlässt. Der Vorfall tue Mihai C. sehr leid, er sei nie davon ausgegangen, dass Herr K. seinen Verletzungen erliegen würde. Er selbst habe die Eheleute K. nie geschlagen, andere Behauptungen seien bloße Lügen.

Zwei der Angeklagten möchten sich gar nicht zur Tat äußern, drei weitere erklären sich durch ihre Anwälte sehr knapp, Fragen sind nicht erwünscht.

Diebstähle waren geplant, Mord jedoch nicht

Alin-Mihai M. (35) möchte sich als Erster persönlich zur Tat äußern. Zu fünft seien er und seine Komplizen aus Rumänien gekommen, mit dem Ziel, zunächst in Österreich Diebstähle zu begehen.

In der Schweiz trafen sie auf drei weitere Männer, um zukünftig gemeinsame Sache zu machen. Die Bande reiste weiter nach Deutschland. "Dort haben wir das Haus gefunden. Mir wurde gesagt, dort seien keine Leute." Tatsächlich trafen die Männer jedoch bereits im Garten des Grundstücks auf Markus K. Dann wird die Aussage ungenau. Das Mordopfer habe "auf einmal" am Boden gelegen, drei der Männer gingen daraufhin ins Haus.

Er selbst sei in dieser Zeit zum Fluchtfahrzeug gegangen. "Ich habe niemanden angefasst, ich wollte niemandem etwas antun.", so beendet Alin-Mihai M. seine Aussage.

Unklare Aussagen ziehen die Verhandlung in die Länge

Sein ehemaliger Komplize und Mitangeklagter George I. wirkt unruhig. Er will nun doch etwas aussagen.

Etwa zwei Stunden lang befragt der Vorsitzende Richter daraufhin George I. Es ist zäh: I. betont immer wieder, er habe nichts gesehen und nichts gehört, nur außerhalb des Hauses Schmiere gestanden. Mit den Gewalttaten habe er nichts zu tun, weder wisse er, wer dafür verantwortlich sei.

Seine Aussagen wirken unglaubhaft – beispielsweise als Lichtbilder des rekonstruierten Tatorts gezeigt werden. Darauf zu sehen ist der Hausflur, auf halber Höhe verkeilt ein massiver Holztisch die Türe zur Kammer, in der die Eheleute K. gefangen gehalten wurden. Obwohl DNA-Spuren von George I. an einer der Türen im Flur gefunden wurden, behauptet der, er habe den Tisch nicht gesehen. "Es war so dunkel, ich habe nicht drauf geachtet." Auch bei Nachfragen zu seinem Beuteanteil und wo der Schmuck genau zu Geld gemacht wurde, gibt sich der Angeklagte unwissend.

Gegenseitige Beschuldigungen, aber keine Ergebnisse

Gegen Ende der Verhandlung äußert sich Simion J. (41) durch seine Verteidigerin und belastet Georgian-Vincius G. (27).

Er selbst sei nur der Fahrer gewesen, habe aber nach der Tat im Auto einen Streit mitbekommen, bei dem Sever D. (51) Georgian-Vincius G. beschuldigte, das Opfer viel zu brutal geschlagen zu haben.

Die Verhandlung wird am Donnerstag fortgesetzt.

Den Bericht vom ersten Prozesstag lesen Sie hier: Brutaler Raubmord von Meiling "Froschbande" vor Gericht: "Das war eine Dummheit"

Raubüberfall auf Ehepaar - 72-Jähriger getötet

 

 

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