Rathaus-Antrag: Die Partei will Wiesn-Zelte als Notschlafplatz für Studienanfänger

Bezahlbare Studentenwohnungen in München sind rar und stellen besonders Studienanfänger vor ein großes Problem. Nach der Campingplatz-Idee von SPD und Grünen bringt nun Die Partei die Wiesn-Zelte als Notunterkunft ins Gespräch.
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Zahlreiche Gäste feiern ab 16. September im Hacker-Pschorr-Zelt, ziehen nach der Wiesn dann Studienanfänger hier ein?
Zahlreiche Gäste feiern ab 16. September im Hacker-Pschorr-Zelt, ziehen nach der Wiesn dann Studienanfänger hier ein? © dpa/Sven Hoppe

München - In wenigen Wochen beginnt das Wintersemester und tausende junge Menschen werden in München ihr Studium beginnen. Sehr viele von ihnen stehen damit schon vor dem ersten großen Problem ihres Studentenlebens: die Suche nach einer bezahlbaren Bleibe in der teuersten Universitätsstadt Deutschlands.

Wohnraum für den klammen Geldbeutel eines Studenten ist in München rar gesät. Die Tatsache, dass in der Studentenstadt seit Jahren über 1.000 Wohnheimplätze nicht belegt werden können, weil Studentenwerk und Freistaat mit der Sanierung nicht vorankommen, macht die Wohnsituation für die Akademiker von morgen nicht einfacher.

Wiesn-Zelte als Notschlafplatz für Studienanfänger?

Vor einer Woche machte ein Antrag im Münchner Stadtrat von sich reden. In dem fordern SPD und Grüne, zu überprüfen ob Studenten als Notlösung zu Beginn ihres Studiums für wenige Wochen auf dem Campingplatz in Thalkirchen oder im Jugendlager "The Tent", zwischen Moosach und Nymphenburg, aufschlagen könnten. Studierende könnten sich von Verwandten und Freunden einen Camper ausleihen und auf dem Campingplatz wohnen, so die Idee der Politiker.

Nun wendet sich Marie Burneleit, Stadträtin von Die Partei mit einem Antrag an das Rathaus. In dem fordert sie die Prüfung, ob Studienanfänger als Übergangslösung in den Wiesn-Zelten auf der Theresienwiese unterkommen könnten. Ebenso wird in dem Antrag die Stadtverwaltung dazu aufgerufen, im Dialog mit dem Münchner Studentenwerk etwaige Bedarfe für Notschlafplätze einzuholen und mit den Austellern auf der Wiesn die Rahmenbedingungen für eine mögliche Verlängerung der Standzeiten und einer Ablöse aller Wohnmobile auf dem Festgelände zu ermitteln.

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Burneleit begründet ihren Antrag unter anderem damit, dass durch die Bereitstellung von bezahlbaren Notschlafplätzen in den Wiesn-Zelten Studienanfänger finanziell und psychisch entlastet würden. Und sie zudem die Möglichkeit erhalten, an ihrem Studium festzuhalten, soziale Netzwerke aufzubauen und vor Ort nach einer langfristigen Wohnmöglichkeit zu suchen. Die Chancen, in kurzer Zeit bezahlbaren Wohnraum in München zu finden, seien sehr gering, dürften aber kein Hindernis für die Bildungschancen junger Menschen darstellen, ist im Antrag zu lesen.

Seitenhieb in Richtung SPD/Grüne: Festzelte lassen sich besser heizen als Campingplätze

Nach ihrer Vorstellung sollen die Notunterkünfte auf der Theresienwiese mindestens vier Wochen bestehen – im Idealfall, bis die jeweiligen Studienanfänger eine Unterkunft gefunden haben.

Burneleit weist – mit einem Seitenhieb auf die Notlösungs-Idee von SPD und Grünen – darauf hin, dass man die Festzelte und die Außenflächen der Wiesn im Gegensatz zu Campingplätzen anständig mit Heizstrahlern heizen könne.

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10 Kommentare
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  • AufmerksamerBürger am 16.09.2023 21:34 Uhr / Bewertung:

    An Waschen und ein Platz zum Lernen wurde bei dem Vorschlag nicht gedacht, wenn überhaupt gedacht wurde.

  • eule75 am 16.09.2023 11:15 Uhr / Bewertung:

    Nicht zu glauben, wie die Politik mit den künftigen "guten Köpfen" umgeht. Da braucht man sich über die Abwanderung nicht zu wundern. Ungerecht und entgegen den Amtseid! Es wird immer krasser!

  • Feldsalat am 15.09.2023 17:03 Uhr / Bewertung:

    Hoffentlich nicht nur Studenten.....sondern auch Fachkräfte.....!

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