Rammstein-Silvesterkonzert in München: KVR wusste von nichts

Ein Silvester-Open-Air mit Rammstein mitten in der Stadt – von diesem Mega-Event erfuhr nicht nur die Öffentlichkeit aus der Presse. Auch das Münchner Kreisverwaltungsreferat wurde von den Plänen überrascht.
von  Sophie Anfang
Rammstein bieten eine Show mit viel Pyrotechnik – eigentlich perfekt für eine Silvesterveranstaltung.
Rammstein bieten eine Show mit viel Pyrotechnik – eigentlich perfekt für eine Silvesterveranstaltung. © Jens Koch/Rammstein/dpa

München - Das Silvesterfeuerwerk könnten sich die Münchner heuer vermutlich sparen, zumindest die, die in der Innenstadt wohnen: Denn Rammstein, bekannt für ihre gigantischen Pyro-Shows, planen ein Silvesterkonzert auf der Theresienwiese – mit 145.000 Besuchern. Für einen beleuchteten Himmel wäre also gesorgt. Es gibt nur ein Problem: Die genehmigende Behörde, das Kreisverwaltungsreferat (KVR), weiß noch gar nichts davon.

Wie auch die AZ am Donnerstagabend berichtete, soll die Sause am 31. Dezember, einem Samstag, steigen. Der Veranstalter, die Agentur Leutgeb, will das Konzert auf der Theresienwiese veranstalten, weil das Olympiastadion für die angepeilten 145.000 Besucher zu klein ist. Und das Gelände neben der Messe, das Leutgeb an diesem Wochenende mit Andreas Gabalier und bald auch mit Helene Fischer und Robbie Williams bespielt, ist an Silvester nicht verfügbar.

Rammstein-Konzert auf der Theresienwiese ist noch nicht beschlossene Sache

Dass der Plan, Rammstein zum Jahreswechsel auftreten zu lassen, schon vor diesen Mega-Events publik geworden ist, dürfte den Veranstalter Leutgeb nicht nur freuen: Denn so ganz fix ist die Sache noch nicht.

Das zeigt ein Anruf der AZ beim KVR. "Da gibt es schon noch Abstimmungsbedarf", sagt ein Sprecher am Freitag. Man habe als Behörde aus der Presse von dem Konzert erfahren. Deshalb handele es sich in der Tat gerade eher noch um einen Plan, und nicht um ein feststehendes Open-Air-Konzert.

Bei der Stadt München müssen erst Konzepte zur Genehmigung eingehen

Bevor ein solches Mega-Event – eines, das es, wie der Sprecher unterstreicht, in dieser Form in München auch noch nicht gegeben hat, genehmigt werden kann, müssen noch Konzepte vorgelegt werden, zum Beispiel für Absperrungen oder Sicherheitskräfte. Er gehe aber davon aus, dass die Anträge in den kommenden Tagen bei ihnen eingehen werden, so der Sprecher weiter.

Außerdem muss bei solchen Veranstaltungen auch der Stadtrat zustimmen. Der befindet sich derzeit aber in der Sommerpause und tritt nur zu dringlichen Sondersitzungen zusammen.

Das Konzert – sofern es genehmigt wird, sonst will der Veranstalter nach Nordrhein-Westfalen ausweichen – soll um 20 Uhr beginnen und bis zum Jahreswechsel dauern. Der Veranstalter setzt nach eigenen Angaben auf Tonübertragungsanlagen, die die Schallemissionen erheblich niedriger halten könnten als vergleichbare Anlagen.

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