Radlführerschein: Söder will Rad fahren sicherer machen

Um Kinder besser vorzubereiten, gibt es einen neuen Radlführerschein.
Lutz Bäucker |
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Anna Stolz und Markus Söder verteilen Radlführerscheine.
Anna Stolz und Markus Söder verteilen Radlführerscheine. © lb

München - Immer mehr Kinder lernen den Umgang mit dem Radl nicht mehr ausreichend. Die Folge: unsicheres Fahren, mehr Unfälle und fehlende Motivation für Kinder, aufs Radl zu steigen. Um das zu ändern, stellte die bayerische Schulministerin Anna Stolz (FW) zusammen mit Ministerpräsident Markus Söder (CSU) den neuen Radlführerschein für Grundschüler vor ‒ an der Grundschule an der Infanteriestraße.

"Ich hab's Radeln schon vor der Schule g'lernt", so Söder. Auch Stolz gehört zu den früh mobilen Bayern. Ihr erstes Radl gewann die Ministerin in einem Wettbewerb, "es war silbern und sooo schön!" Von einer Fahrradausbildung wie heutzutage konnten beide nur träumen.

Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und Anna Stolz (Freie Wähler) besuchten eine Grundschule in München und schauten bei Übungen auf dem Fahrrad zu.
Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und Anna Stolz (Freie Wähler) besuchten eine Grundschule in München und schauten bei Übungen auf dem Fahrrad zu. © Sven Hoppe/dpa

Die klassische Fahrradprüfung in der vierten Klasse genügt offenbar nicht mehr: Um den neuen Radlführerschein zu bekommen, sollen Kinder schon in der ersten und zweiten Klasse mit einfachen Übungen auf dem Tretroller beginnen. "Damit wird das Gleichgewicht und das Spurhalten trainiert," so Stolz. Auch die Eltern sollen in die Verantwortung genommen werden und mit den Kindern den Schulweg trainieren.

Söder stellt neuen Radlführerschein vor: "Radfahren ist leider manchmal gefährlich"

"Leider haben viel zu wenige Schulen so schöne Übungsflächen wie die Münchner Schule an der Infanteriestraße", sagt Simone Fleischmann, die Präsidentin des Bayerischen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes.

Auf diesem überdachten und mit den nötigen Markierungen versehenen Gelände hat Klassenleiterin Marion Klingebiel ihre Drittklässler auf die Demonstration für Söder und Stolz vorbereitet. "

Super macht ihr das!", lobt Söder und verteilt fleißig den neuen Radlführerschein: "Radfahren ist leider manchmal gefährlich, die Verkehrsdichte wird immer höher", erklärt er. Die Zahl der in Bayern tödlich verunglückten Radfahrer ist 2023 erneut angestiegen auf 85 Tote.

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Der nötige Ausbau sicherer und neuer Radwege kommt nach Ansicht des ADFC Bayern viel zu schleppend voran. "Radfahren steht bei uns ganz oben auf der Liste", verspricht Söder. Der neue Radlführerschein soll ein Zeichen dafür sein, sagt Stolz.

"Weiter so!" und "Gut gemacht!" steht auf zwei runden Aufklebern, die die Schüler nach ihren erfolgreichen Übungen in den ersten Führerschein ihres Lebens geklebt bekommen. Wie sie ihre Schüler Führerschein-fit machen, das lernen Bayerns Grundschullehrer ab sofort in der Bayerischen Akademie für Lehrerfortbildung in Dillingen.

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18 Kommentare
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  • Der wahre tscharlie am 22.11.2024 15:53 Uhr / Bewertung:

    Unabhängig davon dass ich den Radlführerschein für eine sinnvolle Sache halte, fehlt nur noch, dass sich Söder für mehr Radwege einsetzt und sich beim Neubau eines Radweges beim Spatenstich zeigt.

  • tutwaszursache am 22.11.2024 13:46 Uhr / Bewertung:

    Ich will gar nicht in Zweifel ziehen, dass mehr Verkehrserziehung bei Kindern durchaus ein positiver Ansatz sein kann. Die Beschwerden von Sportlehrern über mangelnde Koordinationsfähigkeit und Sportlichkeit von kleinen Kindern liest man ja seit Jahren immer häufiger und ein schlecht ausgeprägtes Körpergefühl hilft sicher nicht beim sicheren Radfahren.

    Allerdings fehlt mir für die Eingangsaussage "Die Folge: unsicheres Fahren, mehr Unfälle und fehlende Motivation für Kinder, aufs Radl zu steigen." ein Beleg. Wenn ich in der amtlichen, bundesweiten Unfallstatistik nachschlage, sehe ich in der Tabelle "Verunglückte Kinder im Alter von unter 15 Jahren nach Art der Verkehrsbeteiligung" den Höchstwert an verunglückten Radfahrern im Jahr 1978 (22734), im Jahr 2000 betrug der Wert 15572 und im Jahr 2021 lag der Wert mit 8468 auf dem tiefsten Wert seit 1959. Bei den getöteten hat sich der Wert im selben Zeitraum um etwa den Faktor 50 (!) verringert (417 -> 8).

  • kartoffelsalat am 22.11.2024 13:27 Uhr / Bewertung:

    Auch dieser Schluss ist logisch nicht zulässig.
    *als

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