Pussy Riot in München: "Putin ist gefährlich"

Sie protestierten gegen Wladimir Putin - und mussten dafür in den Knast. Jetzt haben zwei Mitglieder von "Pussy Riot" in München erneut vor dem Kreml-Chef gewarnt.
von  Thomas Gautier
Protest in München: Nadeschda Tolokonnikowa (l.) und Maria Aljochina von "Pussy Riot" bei der Filmpremiere im Arri-Kino.
Protest in München: Nadeschda Tolokonnikowa (l.) und Maria Aljochina von "Pussy Riot" bei der Filmpremiere im Arri-Kino. © dpa

Sie protestierten gegen Wladimir Putin - und mussten dafür in den Knast. Jetzt haben zwei Mitglieder von "Pussy Riot" in München erneut vor dem Kreml-Chef gewarnt.

München - Die beiden Wortführerinnen der kremlkritischen Punkband Pussy Riot haben bei einem Auftritt in München Kremlchef Wladimir Putin scharf angegriffen. „Putin ist gefährlich, sehr gefährlich“, sagte Nadeschda Tolokonnikowa am Sonntag.

Putin habe die Krim in eine Krise gebracht. Das werde Russland in der Welt degradieren. Die Menschenrechte müssten in Russland endlich eingehalten werden. „Ein Land kann nicht ohne Menschen funktionieren, die nicht ihrem Verstand und ihrer Moral folgen.“

Tolokonnikowa und Maria Aljochina stellten in München den dokumantarischen Film „Pussy vs. Putin“ des russischen Filmkollektivs Gogol's Wives vor. Der Film begleitet die Aktivistinnen von Pussy Riot bei Proben und osffentlichen Auftritten bis zu den Verhaftungen und zum Prozess.

Die Frauen, die sich in ihrer Heimat nach ihrer Haftentlassung vor allem für die Einhaltung der Menschenrechte auch in Straflagern und für bessere Haftbedingungen einsetzten, wollten in München auch ein Gefängnis besuchen. Sie hätten sehen wollen, wie die Verhältnisse hier seien, um die Erfahrungen in ihre Heimat zu tragen, sagten sie. Eine Sprecherin des Justizministeriums hatte bereits am Freitag bestätigt, dass es dazu keine Genehmigung gebe.

Die Putin-Gegnerinnen waren 2012 zusammen mit einem dritten Bandmitglied verhaftet worden, nachdem sie vor dem Altar einer Kirche in Moskau ein Protestlied gegen Putin aufgeführt hatten. Sie bekamen wegen Rowdytums zweijährige Haftstrafen. Erst kurz vor Ende der Haftzeit waren die beiden Frauen am 23. Dezember 2013 aus den Straflagern entlassen worden.

 

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