Prozess um Babytod: Anwalt fordert weiteres Gutachten

Hat sie der Vater geschüttelt? Francesca starb mit neun Monaten. Ein Anwalt fordert ein weiteres Gutachten zur Todesursache.
John Schneider |
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Paolo H. (r.) mit den Anwälten Peter Guttmann und Antonio Agosta.
Paolo H. (r.) mit den Anwälten Peter Guttmann und Antonio Agosta. © jot

Hat sie der Vater geschüttelt? Francesca starb mit neun Monaten. Ein Anwalt fordert ein weiteres Gutachten zur Todesursache.

München - Auch wenn ihm die Staatsanwaltschaft vorwirft, seine neunmonatige Tochter zu Tode geschüttelt zu haben, die Mutter des Kindes steht ihm weiter zur Seite. Carolina T. (29, Namen geändert) hat bereits vor Gericht ausgesagt, dass sie nicht glaubt, dass ihr "ruhiger und ausgeglichener Mann" schuld an dem Tod der kleinen Francesca habe. Auch am jüngsten Verhandlungstag nimmt sie im Zuschauerraum Platz, verfolgt den Prozess.

Verhandlung soll sich bis Februar ziehen

Der wird länger dauern als bislang angenommen. Das Gericht hat bereits weitere Verhandlungstage bis in den Februar hinein terminierten müssen. Entschieden werden muss jetzt auch ein neuer Beweisantrag vom Schwurgericht, eingereicht von Peter Guttmann, einem der beiden Verteidiger des angeklagten Hilfskochs (32).

Guttmann kritisiert an dem bereits in den Prozess eingeführten rechtsmedizinischen Gutachten, dass wichtige Untersuchungen zum Nachweis eines Schütteltraumas nicht vorgenommen worden seien. Der festgestellte Schaden im Großhirn des Mädchens sei aber auch aufgrund anderer Ursachen wie dem plötzlichen Kindstod denkbar. Der Anwalt schlägt vor, einen sachkundigen Neuropathologen hinzuzuziehen.

Psyche des Angeklagten soll unter die Lupe genommen werden

Gehört wurde am bislang letzten Prozesstag ein anderer Gutachter. Cornelis Stadtland sollte die Psyche des Angeklagten unter die Lupe nehmen. Doch das gestaltete sich schwierig, denn Paolo H. weigerte sich während seiner Untersuchungshaft, mit dem Sachverständigen zu reden. Als Grund gab er an, dass man ihm bei der Polizei die Worte im Munde umgedreht habe.

So blieben Stadtland für seine Begutachtung nur die Akten und die Beobachtungen im Prozess. Und die zeigten keinerlei Auffälligkeiten bei dem Angeklagten. "Alles ganz normal", so das Fazit des Psychiaters.

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