Prozess in München: Techniker zockt Sky mit falschen Geräten ab

Großer Betrug mit Sky-Receivern: Ein Mann macht 14.000 Euro Gewinn, weil er die gefälschten Zugänge an Kneipen verkauft.
John Schneider
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Ein Mikrofon mit dem "Sky Sport" Logo.
Ein Mikrofon mit dem "Sky Sport" Logo. © imago

München - Card-Sharing-Server, Fernsehsignale, Kontroll- und Zugangsdaten - es ging beim Prozessauftakt gegen den 31-jährigen Bakir P. (Name geändert) reichlich technisch im Gerichtssaal zu.

Dem Rosenheimer Techniker und Geschäftsmann wird von der Generalstaatsanwaltschaft Bamberg gewerbsmäßiger Computerbetrug vorgeworfen. Leidtragender der Betrügereien ist der Abo-Sender Sky. Der 31-Jährige soll Sky von 2013 bis 2018 einen Schaden von mehr als 127.000 Euro zugefügt haben. Er selbst nahm mehr als 14.000 Euro ein.

So funktionierte der Betrug: Bakir P. kaufte bei Landsleuten aus Bosnien-Herzegowina Zugang zu Card-Sharing-Servern, die das mit dem Fernsehsignal ausgestrahlte und alle sieben Sekunden geänderte Kontrollwort von echten Sky-Karten auslesen. Er habe dann manipulierte Empfangsgeräte an Interessenten verkauft, die selber kein Sky-Abo abschließen wollten und für die online übermittelten Zugangsdaten selbst kassiert.

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Seine Kunden seien zum einen Betreiber von Wettbüros und Schankwirtschaften in Rosenheim, Traunreut, Waldkraiburg, Grafing und Memmingen gewesen, zum anderen 630 Privatpersonen.

Ein Rosenheimer Wettbüro hatte sogar bis zu sieben solcher Receiver in seinem Lokal installiert. Schaden für Sky: 35.750 Euro. Bakir P. kassierte dafür 5.387 Euro.

In 315 Fällen hätten Privatpersonen das Paket nur zum Empfang bosnischer Sender erworben und gar nicht gewusst, dass sie damit auch Sky Deutschland sehen konnten.

Wird Sky auf Schadenersatz klagen? Die Frage bleibt zunächst offen. "Da es sich um einen laufenden Prozess handelt, können wir uns derzeit zu keinen weiteren Details äußern", erklärte eine Sprecherin.

Das Urteil soll am 15. Juni verkündet werden.

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