Prozess in München: Streit um Handy endet gewalttätig

In der Silvesternacht schlägt und tritt ein Trio auf einen Mann ein und raubt ihm anschließend das Handy. Nun stehen die drei Männer (21,25 und 30 Jahre) vor Gericht.
von  John Schneider
Zwei der drei Angeklagten vor Prozessbeginn.
Zwei der drei Angeklagten vor Prozessbeginn. © B. Wackerbauer

In der Silvesternacht schlägt und tritt ein Trio auf einen Mann ein und raubt ihm anschließend das Handy. Nun stehen die drei Männer (21,25 und 30 Jahre) vor Gericht und müssen sich wegen Raubes und gefährlicher Körperverletzung verantworten.

München - Weil sie dachten, mit einer Handykamera gefilmt worden zu sein, ging ein Trio auf einen Mann los, verletzten ihn mit Schlägen und Tritten und stahlen dem Opfer noch das Smartphone. Während seine Komplizen (25, 30) zur Sache erst einmal nichts sagen wollen, kündigt der dritte Angeklagte (21) am Dienstag zunächst umfassende Angaben zu den Vorwürfen in der Anklage an: Das Trio soll ein Handy geraubt und auf den Besitzer eingetreten haben.

Doch die Hoffnung der Prozessbeteiligten dank dieser Aussage der Wahrheit ein Stück näher zu kommen, wurde schnell enttäuscht. Der 21-Jährige will im entscheidenden Moment nicht mehr am Tatort gewesen sein.

Wegen Streitereien bei Silvesterparty rausgeflogen

So berichtet er dem Vorsitzenden Richter Stephan Kirchinger lediglich, dass er und seine Freunde bei einer Silvester-Party in der Ganghoferstraße wegen eines Streits rausgeflogen seien. Vor dem Gebäude habe unter den etwa 50 Leuten eine schlechte Stimmung geherrscht.

Die Ermittler glauben mehr zu wissen: Das alkoholisierte Trio warf laut Anklage in der Nacht gegen drei Uhr Steine auf die Straße. Die drei Angeklagten sollen dann ihr Opfer aufgefordert haben, sein Handy rauszurücken. Sie seien dabei irrigerweise davon ausgegangen, dass der Mann sie mit dem Handy beim Steine werfen fotografiert habe.

Auf am Boden liegendes Opfer eingetreten

Das Trio habe auf ihr Opfer eingeschlagen und es zu Boden gebracht. Dann sei der Mann getreten worden. Auch gegen den Kopf. Das Opfer erlitt unter anderem Prellungen im Gesicht. Einer der drei Angeklagten habe sich dann das Handy (Wert 350 Euro) gegriffen.

Als Zeugen das Trio aufforderten, das Handy wieder herauszugeben, sollen sie von dem 25-Jährigen mit einer abgebrochenen Bierflasche bedroht worden sein. Dieser gibt im Prozess lediglich an, dass er am letzten Tag des Jahres reichlich getrunken habe: Wodka, Tequila, Whisky, Bier – alles dabei. Der Prozess wird fortgesetzt.

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