Ex-TSV-1860-Funktionär Hamada Iraki in München vor Gericht
München – Es ging noch mal glimpflich aus für Hamada Iraki. Der Bankier, der einst die rechte Hand von Investor Hasan Ismaik bei den Löwen im Aufsichtsrat war, musste sich am Dienstag am Amtsgericht verantworten. Doch das Verfahren wegen gefährlicher Körperverletzung gegen ihn wurde gegen Geldauflagen eingestellt.
In der Freinacht 2018 soll Iraki in der Nähe seines Wohnhauses drei Buben angegriffen haben, die mit einer Rasierschaumdose unterwegs waren. Iraki und seine Frau fühlten sich offenbar gestört, warfen den Kindern vor, Eier auf ihr Haus geworfen zu haben, berichtet Andreas K., der Vater von zwei Opfern (elf und 15 Jahre alt). Der Streit eskalierte, Iraki soll unter anderem einem Buben die Dose ins Gesicht geworfen haben.
Die Opfer sind von der Entschuldigung Irakis enttäuscht
Das Ex-1860-Aufsichtsratmitglied habe sich zwar vor Gericht bei den Kindern entschuldigt, berichtet Andreas K.. Doch so richtig zufrieden waren weder er noch seine Söhne mit dieser Entschuldigung. Die sei nur am untersten Rand gewesen, sagt der Vater.
Während der kleine Sohn unverletzt blieb, hatte der Ältere durch einen Dosenwurf immerhin eine Schädelprellung davongetragen. Der dritte im Bunde, ebenfalls 15 Jahre alt, wurde sogar schwer am Arm verletzt.
Das in Teilen nichtöffentlich verhandelte Verfahren wird von Richter Robert Grain eingestellt. Wohl in erster Linie, um den Kindern weitere Belastungen durch einen langwierigeren Prozess zu ersparen. Iraki wird allerdings dafür noch einigen Geldauflagen nachkommen müssen.
Ex-1860-Funktionär muss Schmerzensgeld zahlen
Gemäß des richterlichen Willens werden der 15-Jährige und sein gleichaltriger Spezl 2.000 Euro Schmerzensgeld von Iraki bekommen. Die Frau Irakis, die bei dem Vorfall dabei war, wird sich am Schmerzensgeld für den Elfjährigen (insgesamt 500 Euro) beteiligen müssen. Außerdem soll Iraki 3.000 Euro an eine gemeinnützige Organisation zahlen.
Ein bisschen enttäuscht, aber auch erleichtert, so wirkten die Opfer und ihre Eltern nach dem Prozess. Die Entschuldigung mag halbherzig ausgefallen sein, aber der Schrecken der Freinacht wird sie nicht länger beschäftigen müssen.
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