Prozess in München: Kreuzzeichen löst blutigen Streit aus

Versuchter Totschlag: 46-Jähriger geht auf alten Mann (81) los, tritt ihn und schlägt zu.
John Schneider
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Das Gerichtsgebäude für das Amtsgericht, das Landgericht I und II in München, das Oberlandesgericht und die Staatsanwaltschaft in der Nymphenburger Straße. (Archivbild)
Das Gerichtsgebäude für das Amtsgericht, das Landgericht I und II in München, das Oberlandesgericht und die Staatsanwaltschaft in der Nymphenburger Straße. (Archivbild) © Sven Hoppe/dpa

München - Tatort Essensausgabe: Der Verein "Schwestern und Brüder des Heiligen Benedikt Labre" verteilt in der City kostenloses Essen für Bedürftige. Am 19. April des vergangenen Jahres kam es dabei zu einem Streit zwischen zwei Männern, der einen 81-Jährigen fast das Leben gekostet hätte.

81-Jähriger bekreuzigt sich, 46-Jähriger wird handgreiflich

Alles begann, als sich der Mann bei der Essensausgabe bekreuzigte und zwei Helfer mit einem Kreuzzeichen "segnete". Die Geste der Dankbarkeit wurde von einem 46-Jährigen in der Schlange der Essensausgabe offenbar übel aufgenommen.

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Pavel G. (Name geändert) und sein Opfer stritten über die Geste. Die Helfer kamen dazu und versuchten, die Streithähne zu trennen. Das misslang. Zwar zog sich der 81-Jährige zurück, doch der Streit flammte erneut auf. Und wurde nun handgreiflich. Pavel G. schlug in dem Gerangel mit der Faust ins Gesicht und schubste seinen Kontrahenten. Der schlug mit dem Hinterkopf gegen eine Scheibe, sank zu Boden.

Tritte gegen den Kopf: 81-Jähriger bleibt regungslos liegen

Wie ein Fußballer soll Pavel G. dann mit seinen schweren Arbeitsschuhen drei Mal gegen den Kopf des alten Mannes getreten und ihn schwer verletzt haben. Der 81-Jährige blieb regungslos liegen. Die Zeugen hielten Pavel G. von weiteren Tritten ab.

Staatsanwältin Johanna Heidrich wirft dem Angreifer versuchten Totschlag vor. Pavel G. sei paranoid schizophren und gefährlich. Er müsse in der Psychiatrie untergebracht werden.

Versuchter Totschlag: Angeklagter schweigt zur Sache

Ihrer Darstellung wird am Montag im Prozess nicht widersprochen. "Mein Mandant macht keine Angaben zur Sache", erklärt Strafverteidigerin Isabella Komm.

Über seinen Lebenslauf gibt der 46-Jährige aber Auskunft, sagt unter anderem aus, dass er seit der Schulzeit trinke, gerne Whisky, aber kein Alkoholproblem habe. Der Prozess wird fortgesetzt.

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9 Kommentare
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  • eule75 am 05.03.2021 11:45 Uhr / Bewertung:

    Liebe AZ, der Satz "Danke, gesund bleiben" fällt unter Netiquette??? Es wird ja immer merkwürdiger.

  • eule75 am 03.03.2021 12:40 Uhr / Bewertung:

    Bald platzen die Gefängnisse aus den Nähten. Würde mich interessieren, was so ein Häftling oder Psychiatrieinsasse im Monat kostet.

  • aberdochsonicht2 am 04.03.2021 19:54 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von eule75

    Die Kosten für einen Häftling betragen etwa 140,00 € pro Tag = 4.200 pro Monat, davon können Pflegedürftige nur träumen.

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