Prozess in München: Frau soll sich hunderttausende Euro im Namen ukrainischer Flüchtlinge erschlichen haben

Mit Bürgergeld für ukrainische Kriegsflüchtlinge wollte sie wohl den großen Reibach machen. Zunächst klappte es auch ganz gut, doch nun steht eine 29-Jährige vor Gericht.
AZ/dpa |
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Ein paar Klicks, schon kommt das Geld – das hoffte offenbar eine Angeklagte aus der Ukraine. (Symbolfoto)
Ein paar Klicks, schon kommt das Geld – das hoffte offenbar eine Angeklagte aus der Ukraine. (Symbolfoto) © Carsten Koall/dpa

München - Mit betrügerischen Bürgergeldanträgen für sich sowie im Namen ukrainischer Kriegsflüchtlinge soll eine 29-Jährige knapp 290.000 Euro erschlichen haben. Die Summe behielten die Frau und ihr Partner überwiegend für sich, wie die Staatsanwaltschaft vor dem Landgericht München II anklagte.

Prozess in München: 290.000 Euro mit betrügerischen Bürgergeldanträgen?

Die Staatsanwaltschaft wirft der jungen Mutter gewerbsmäßigen Betrug in 18 Fällen und versuchten gewerbsmäßigen Betrug in 52 Fällen vor. 

Laut Anklage soll die Frau Ende 2021 für sich und die damals einjährige Tochter Leistungen zur Sicherung des Lebensunterhalts beantragt haben. Dabei habe sie diverse falsche Angaben gemacht, etwa, dass sie alleinerziehend sei.

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Auch habe sie erhebliche Vermögenswerte verschwiegen. So sei sie seit 2019 Eigentümerin derjenigen Immobilie gewesen, für die das Jobcenter Fürstenfeldbruck nach dem Antrag dann die vermeintliche Miete übernahm. In Summe überwies das Jobcenter in gut zwei Jahren knapp 54.000 Euro. 

Kein Anspruch auf Leistungen: Frauen nur kurz in Deutschland 

Nach Kriegsausbruch Anfang 2022 stellte das Paar zudem auf Basis von Schein-Mietverträgen Bürgergeldanträge für 28 Ukrainerinnen bei Jobcentern diverser Kommunen in Bayern, obwohl sich die Frauen laut Anklage höchstens für sehr kurze Zeit in Deutschland aufhielten und keinen Anspruch auf Leistungen hatten. Die den Frauen bewilligten Zahlungen vereinnahmte das Paar laut Staatsanwaltschaft zum weit überwiegenden Teil für sich.

Unberechtigt beantragtes Bürgergeld: So hoch war der Schaden bei den Jobcentern

Den Jobcentern Fürstenfeldbruck und München entstand dadurch laut Anklage ein Schaden von gut 232.000 Euro. Für den Prozess sind sechs Verhandlungstage vorgesehen, das Urteil soll am 19. Dezember fallen. Der Partner sowie die beteiligten Ukrainerinnen werden gesondert strafrechtlich verfolgt.

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3 Kommentare
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  • Himbeer-Toni am 12.12.2024 06:35 Uhr / Bewertung:

    Wenn es der Staat so leicht macht, dann ist das natürlich ein Eldorado für Betrüger.

  • SL am 12.12.2024 09:17 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Himbeer-Toni

    Nun bei der BA/Jobcenter arbeiten mittlerweile 113.000 Angestellte und Beamte. Da können schon mal Fehler passieren

  • SL am 11.12.2024 23:06 Uhr / Bewertung:

    Nicht nur die Ukrainerin und ihr Partner gehören vor Gericht, sondern vor allem die Versager vom Jobcenter. Und das ist ja wohl kein Einzelfall

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