Prozess in München: 35-Jähriger soll 76-Jährige in ihrem Haus vergewaltigt haben
Laim - Wenn die Anklage stimmt, dann ist für eine inzwischen 77-Jährige aus Laim ein Albtraum Wirklichkeit geworden. Sie soll in ihrem Haus von einem ihr unbekannten Mann (35) vergewaltigt worden sein.
Geräusch wahrgenommen: Frau verlässt Haus
Das ist laut Anklage in den frühen Morgenstunden des 6. November 2021 geschehen: Die damals noch 76-jährige Frau hatte ein Geräusch gehört und war zu ihrem an der Straße abgestellten Auto gelaufen. Doch da war nichts. Als sie aber in ihr Haus zurückkehrte, nahm sie einen Mann wahr, der ihr im Gang auflauerte.
Vergewaltiger schlägt auf Frau ein
Der Täter schlug sofort zu, traf die Ruheständlerin am Kopf. Er soll die Frau dann in ihr Schlafzimmer gedrängt und zu Boden gebracht haben.
Nach Vergewaltigung: Täter will noch "kuscheln"
Der Mann habe dann sich und sein Opfer ausgezogen und die Frau in ihrem Bett vergewaltigt. Danach sei er aber nicht geflohen, sondern blieb liegen und erklärte, dass er nun lediglich "kuscheln" wolle. Er habe die Frau an sich gedrückt und sie zu weiteren sexuellen Handlungen aufgefordert. Aus Angst noch schlimmer verletzt zu werden, wehrte sich die 77-Jährige nicht.
Kurz darauf verließ der Vergewaltiger das Haus. Erst einige Stunden später alarmierte das Opfer die Polizei. Die Frau wies Hämatome im Gesicht auf, ein Zahn war herausgebrochen.
Sperma-Spuren am Tatort: Mann (35) bestreitet die Vorwürfe
Der 35-Jährige bestreitet die Vorwürfe. "Ich habe überhaupt gar nichts gemacht", erklärt er beim Prozessauftakt. Seine Lebensgefährtin beschreibt den Angeklagten auch als friedlich und freundlich. Allerdings habe er zu viel Hasch geraucht und viel Alkohol getrunken. Anfang November 2021 war ihr Freund auf Wohnungssuche. Sie habe ihn dann im Dezember bei sich aufgenommen. Allerdings dauerte diese Phase nicht lange. Noch im Dezember wurde der 35-Jährige festgenommen.
Der Verdacht gegen ihn gründet sich vor allem auf einer DNA-Spur. Die Ermittler fanden Sperma am Tatort, das ihm durch einen Datenvergleich zugeordnet werden konnte. Wie das möglich ist, möchte der Vorsitzende Richter Markus Koppenleitner von ihm wissen. "Das frag' ich mich auch", antwortet der Mann auf der Anklagebank.