Prozess: Hat ein Facebook-"Freund" Mädchen missbraucht?

Der 66 Jahre alte Angeklagte bestreitet vor Gericht in München viele der Vorwürfe. Doch auf seinem PC finden sich kinderpornografische Dateien.
John Schneider |
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Vor Gericht bestritt der Angeklagte viele der Vorwürfe.
dpa Vor Gericht bestritt der Angeklagte viele der Vorwürfe.

München - Laut Anklage soll Ali C. (66, Name geändert) im Jahre 2016 drei Mädchen im Alter von elf bis 15 Jahren sexuell missbraucht haben. Der Rentner habe sein erstes Opfer via Facebook kontaktiert, die anderen beiden gehörten zu seinem Bekanntenkreis, hat die Staatsanwaltschaft ermittelt.

Über Facebook soll der verheiratete Mann der damals elfjährigen Petra F. 500 Euro für den Geschlechtsverkehr angeboten haben. Das Mädchen hatte dies wiederholt abgelehnt, willigte zuletzt aber dennoch in ein Treffen ein. Sie habe gehofft, auch ohne den Sex an das Geld zu kommen, so die Ankläger.

200 Euro nach Vergewaltigung

Man traf sich in der Wohnung des Angeklagten. Der habe die Elfjährige ausgezogen und sie trotz ihrer Gegenwehr im Schlafzimmer vergewaltigt. Im Anschluss habe er ihr dann 200 Euro in die Hand gedrückt.
Im Anschluss kam es noch zu zwei weiteren Treffen, die ähnlich abliefen. Bei den beiden anderen Opfern blieb es bei Zudringlichkeiten.

Ali C. sitzt seit 14 Monaten in U-Haft. "Mein Mandant hat in der Haft stark abgebaut", berichtet Verteidigerin Heidi Pioch. Der 66-Jährige bestreitet die Vorwürfe der Anklage in vielen wichtigen Punkten. So habe er sein erstes Opfer nicht über Facebook kennengelernt, sondern an einer Bushaltestelle. Es habe auch keine Vergewaltigung gegeben. Dazu sei er wegen einer Erektionsstörung gar nicht in der Lage. Außerdem hätten ihn die Mädchen mit der Drohung, ihn zu verraten, unter Druck gesetzt.

Gegen ihn spricht aber, dass sich bei einer Durchsuchung auf seinem Computer kinderpornografische Dateien fanden. Der Prozess wird fortgesetzt.

Lesen Sie hier: Millionärin erst bestohlen und dann umgebracht: Prozess in München beginnt

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