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Prorussische Demo in München: 130 Teilnehmer, 200 Polizisten

Zu den Siegesfeiern Russlands gegen das Nazi-Regime bereitet sich die Münchner Polizei auf Pro-Putin-Protest vor. Zur Demo auf dem Odeonsplatz kommen weit weniger als erwartet.
Hüseyin Ince
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Die Prorussische Demo auf dem Odeonsplatz am 9. Mai 2022.
Die Prorussische Demo auf dem Odeonsplatz am 9. Mai 2022. © Hüseyin Ince

München - Seit Beginn des Krieges in der Ukraine haben in München Russen, Deutsche sowie Ukrainer bereits gegen den militärischen Angriff demonstriert. Doch auch hier gibt es eine unklare Anzahl von Menschen, die den russischen Krieg und das Putin-Regime gutheißen.

Einige der Befürworter haben am heutigen Montag, 9. Mai, eine Kundgebung angemeldet. Sie findet am Odeonsplatz statt, mit dem Titel "Diskriminierung gegen Russischsprachige Leute" (14 Uhr bis 19.30 Uhr). Bis zu 700 Teilnehmer erwartet der Veranstalter. In anderen deutschen Städten waren ähnliche Proteste bereits eskaliert. Es wurden dann schlussendlich circa 130 Demonstranten, die von lauter Musik begleitet tanzten und Reden hielten. Auch vor Ort: etwa 150 Gegendemonstranten, die nach dem Angriff auf die Ukraine ein Verfahren für den russischen Präsidenten Putin am Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag forderten.  Und: 200 Einsatzkräfte der Polizei begleiteten das Demo-Geschehen. 

Münchner Freiheit: Inhalt der Kundgebung noch unklar

Eine weitere Versammlung war an der Münchner Freiheit angemeldet (14 Uhr bis 15.30 Uhr), mit gerade einmal 25 Teilnehmern. Hier ist es noch unwahrscheinlich oder unklar, dass sich die Kundgebung unmittelbar auf den Ukraine-Krieg bezieht. Die Versammlung findet jährlich statt, es wird der Opfer des Zweiten Weltkrieges gedacht. Titel: "Ehrung der sowjetischen Opfer im WW II".

Die Spannung zwischen pro-russischen Putin-Anhängern und Ukrainern sowie Putin-Gegnern ist groß, auch in München. Inzwischen leben einige Tausend geflohene Ukrainerinnen und Ukrainer zumindest vorübergehend in München.

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Immer wieder Übergriffe und Sachbeschädigungen

Diese Spannung entlädt sich laut Polizei oft mit kleineren und größeren Übergriffen. Seit Beginn des Krieges wurden einige Male Fahrzeuge beschmiert, an denen eine ukrainische Flagge angebracht war. Autos mit ukrainischen Kennzeichen wurden vereinzelt die Reifen zerstochen.

Beleidigungen im Ukraine-Russland-Kontext hat die Polizei ebenfalls festgestellt. Mitte März wurde das Schaufenster eines ukrainischen Lebensmittelgeschäfts an der Sonnenstraße beschädigt. Die Polizei ermittelt in allen Fällen.

Hinweis: Wir haben die Zahl der Demo-Teilnehmer im Artikel auf Basis von Polizei-Informationen korrigiert. 

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51 Kommentare
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  • am 10.05.2022 13:38 Uhr / Bewertung:

    Ich würde mal sagen, ein Großteil der Russischen Bevölkerung außerhalb Russland's hat mit dem Krieg nichts am Hut.

  • Berger am 11.05.2022 13:01 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von

    Kann gut sein. Dann wäre mal wieder eine kleine, sehr laute und aggressive Minderheit daran Schuld, dass man einen falschen Gesamteindruck über die russische, bzw russischstämmige Bevölkerung bekommt.

    Der Kreml unterstützt solche Narrative natürlich mit allen Mitteln.
    Man darf auch nicht vergessen, wie Putin öffentlich über Abweichler aus den eigenen Reihen geredet hat. Das kann man hier gar nicht wiedergeben.

  • Plato's Retreat am 10.05.2022 08:52 Uhr / Bewertung:

    200 gegen 130 ... mal wieder die typische CSU-Wichtigtuerei. Hoffentlich alles schön mit Blaulicht ..

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