Profitieren die Kunden der Stadtwerke München vom Umstieg von Gas auf Erdwärme?

Die CSU-Stadtratsfraktion vermutet, dass die Einsparungen bei den Stadtwerken München bleiben. Sie will wissen: Werden Münchner Mieter durch den Umstieg entlastet?
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Die erste Geothermie-Anlage der Stadtwerke München ging 2004 in Riem in Betrieb.
Die erste Geothermie-Anlage der Stadtwerke München ging 2004 in Riem in Betrieb. © SWM/Thomas Einberger

München - Fünf Geothermie-Anlagen betreiben die Stadtwerke München (SWM) bereits – im Sommer 2022 soll mit Betriebsbeginn der Geothermie München Süd auch erstmals Erdwärme in das innerstädtische Wärmenetz eingespeist werden. 

Stadtwerke München: Vom teuren Gas auf billige Erdwärme

Zwar ist der Bau einer neuen Anlage sehr kostenintensiv, doch im laufenden Betrieb ist die Erdwärme dann günstig. In einer Anfrage will die CSU-Stadtratsfraktion nun wissen: Wie wird günstige Erdwärme von München-Süd sich auf Mieterhaushalte in München bei den Wärmekosten konkret auswirken? Werden Nebenkosten gesenkt?

"Derzeit erhalten alle M-Wärmekunden neue Verträge mit der Begründung, dass bei der Preisanpassungsformel der Wegfall des Kohleeinsatzes und die Einspeisung der Erdwärme berücksichtigt werden. Zudem weisen die SWM darauf hin, dass es beim Übergang der Verträge keine Preissprünge gäbe", heißt es in der Anfrage. 

Jährlicher Verkaufserlös von 75 Millionen Euro?

Dies könne so interpretiert werden, dass einzig die Stadtwerke von dem Umstieg profitieren. Der jährliche Verkaufserlös betrage jährlich etwa 75 Millionen Euro, so die CSU-Stadtratsfraktion.

Und weiter: "Es besteht die Vermutung, dass dieser Betrag voll bei der SWM GmbH 'bleibt' und nicht ansatzweise an die Endkunden, von denen die meisten zur Miete wohnen dürften, weitergegeben wird."

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Die Fragen der CSU-Stadtratsfraktion

Folgende Fragen will die Fraktion von Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter und den städtischen Wohnungsunternehmen GWG und GEWOFAG in ihrer Eigenschaft als M-Wärme-Großkunden beantwortet haben: 

  • Teilen der Oberbürgermeister und die städtischen Wohnungsgesellschaften die Auffassung, dass die Preisvorteile der Erdwärme sich grundsätzlich auch in niedrigeren Preisen für die M-Wärme-Endverbraucher niederschlagen sollten?
  • Finden der Oberbürgermeister und die städtischen Wohnungsgesellschaften in den neuen Verträgen der SWM GmbH Passagen, aus denen sich eine direkte, preisdämpfende Wirkung der Erdwärmeeinspeisung für den Endkunden herauslesen lässt und wenn ja, welche Passagen sind das?
  • Welche Aufsichtsbehörde ist für die Fernwärmepreisgestaltung der SWM zuständig?
  • Ist das aktualisierte Preismodell in den neuen M-Wärmeverträgen mit der Aufsichtsbehörde abgestimmt?
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3 Kommentare
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  • Hel am 04.05.2022 14:49 Uhr / Bewertung:

    "billige Erdwärme"?
    Ja richtig, eigentlich müsste sie weit billiger sein als Gas oder Öl.
    Aber leider ist immer noch das Gegenteil der Fall. Auch langfristig.
    Fernwärme ist die mit Abstand umweltfreundlichste Energieform für Heizung und kostet eig. nach der einmaligen Investition für den Bau der Anlagen und Leitungen fast gar nichts mehr.
    Es ist absolut unverständlich, dass sie sogar jetzt noch für den Verbraucher deutlich teurer ist als Gas oder Öl.
    Eigentlich müsste Fernwärme weit billiger sein. Irgendwer verdient daran viel zu viel...

  • Geo+++60 am 03.05.2022 18:37 Uhr / Bewertung:

    Zur Fernwärme und dem Artikel folgende 4 Anmerkungen:
    1) Die Erdwärme (Geothermie) trägt bisher nur zu rd. 13 % zum Fernwärmebedarf bei.
    2) Die Fernwärme hat den Vorteil, dass keine eigenen Heizungsanlagen/Platz im Keller/Tank bei Ölheizung, etc für den Nutzer (deshalb auch keine Investitionen) erforderlich sind; nur sog. Wärmetauscher für Heizung und Warmwasser.
    3) Fernwärme kann in bestimmten Stadtteilen baurechtlich vorgeschrieben werden.
    4) Fernwärmeverteilung ist aufwändig, da die Rohrleitungen gut isoliert werden müssen, jeweils mit Vor- und Rücklauf betrieben werden und deshalb auch generell teurer ist.
    Durch den Ausbau der Geothermie wird Fernwärme allerdings klimafreundlich. Es gibt übrigens auch ein Fernwärmekältenetz zu Kühlung der Nutzer.

  • Der Münchner am 04.05.2022 10:32 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Geo+++60

    Fernkältenetz bitte!
    Fernwärme halt auch ein Art Monopol der SW//M weil eben für Manche, samt Preis, zwingend vorgeschrieben!
    Dabei war Fernwärme (das alte Innenstadt Dampfnetz) ursprünglich ein Abfallprodukt und wurde nur betrieben, weil sie durch das Kraft/Wärme Kopplung`s Gesetz der Kraftwerke günstige Betreiberrichtlinien erhielt als reine Kraftwerke.

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