Prinzregentenstraße: Stadt warnt vor massiven Staus

Die Ampelschaltungen an der Prinzregentenstraße müssen wegen schlechter Luftwerte verkürzt werden. Die Stadt warnt vor Stau im Berufsverkehr.
von  AZ/ls
Die Prinzregentenstraße in München: Hier werden die Ampeln neu geschaltet.
Die Prinzregentenstraße in München: Hier werden die Ampeln neu geschaltet. © imago/HR Schulz

München - Die Luftwerte rund um die Prinzregentenstraße sind so schlecht, dass die Stadt nun reagieren muss. Um das Verkehrsaufkommen zu reduzieren, werden die Ampelschaltungen zwischen Grillparzerstraße und Ismaninger Straße verkürzt.

Stadteinwärts werden auch die Ampelanlagen im Zulauf auf die Prinzregentenstraße weniger Grün zeigen. Betroffen sind hier die Ampelanlagen Prinzregenten-/Töginger Straße, Prinzregenten-/Vogelweidestraße, Eggenfeldener-/Weltenburger Straße, Einstein-/ Truderinger Straße, Leuchtenbergring/Prinzregentenstraße, Grillparzer-/ Prinzregentenstraße und Einstein-/Grillparzerstraße.

Erheblicher Stau auf A94 und Prinzregentenstraße befürchtet

Die Stadt warnt deswegen vor "erheblichen Staus" im Berufsverkehr vor allem auch auf der A94 und bittet alle Pendler, sich darauf vorzubereiten und wenn möglich auf alternative Verkehrsmittel umzusteigen.

Die Maßnahme ist laut Stadt verplichtend, Grund ist die zu hohe Schadstoffbelastung an den dortigen Messstellen. Durch die Reduzierung des Verkehrsaufkommens solle Fahrverbote verhindert werden. Der Stadtrat hatte der Maßnahme bereits am 15. Mai 2019 zugestimmt. Wegen der Corona-Pandemie wurde die laut Luftreinhalteplan bis Ende April 2020 vorgesehene Umsetzung zunächst verschoben.

Messwerte gehen bereits nach unten

Grundlage für die Entwicklung der Maßnahme ist ein vom Bayerischen Landesamt für Umwelt beauftragtes Gutachten, das verschiedene Varianten zur Reduzierung der Stickstoffdioxidbelastung geprüft hat. Das höchste Potenzial ergibt sich demnach durch eine Reduzierung des durchschnittlichen Tagesverkehrs um 15 Prozent und mit dem Einsatz von E-Bussen auf der Linie 100. Die E-Busse fahren dort inzwischen bereits. Oberbürgermeister Dieter Reiter: "An der Prinzregentenstraße zeigen die aktuellen Messwerte einen deutlich positiven Trend. So wird der für verkehrsbeschränkende Maßnahmen entscheidende Grenzwert von 50 µg/m³ an den städtischen Messstellen mittlerweile unterschritten. Aus diesem Grund habe ich Staatsminister Glauber in einem aktuellen Schreiben gebeten, bei einer Fortsetzung dieser Entwicklung zumindest von weiteren verschärfenden Maßnahmen abzusehen."

Ampelschaltungen werden auch in Umgebung angepasst

Die tägliche Verkehrsmenge auf der Prinzregentenstraße soll mit der Maßnahme nun zunächst um etwa sieben Prozent verringert werden. Um diesen Wert im Tagesdurchschnitt zu erreichen, müssen allerdings die Grünzeiten der umliegenden Ampeln wesentlich stärker reduziert werden, weil außerhalb der Hauptverkehrszeiten sonst zu wenig Autoverkehr abgehalten würde. Um Schleichverkehr in anderen Gebieten zu vermeiden, werden auch die Ampelanlagen in der näheren Umgebung angepasst.

Sofern notwendig, wird die Verkehrsreduzierung zu einem späteren Zeitpunkt auf die ursprünglich vorgesehenen 15 Prozent verschärft.

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