Post von der Polizei: Beamte warnen vor Einbrechern

München - Ab Mittwoch werden die Warnhinwiese in ganz München verteilt. "Die Polizei bittet um Ihre Hilfe", heißt es darauf.
Wer so einen Zettel demnächst in seinem Postkasten findet, weiß, dass in seiner Nachbarschaft in letzter Zeit vermehrt eingebrochen worden ist und die Serie höchstwahrscheinlich noch eine Zeit weitergehen könnte. "Wir wollen den Leuten keine Angst machen", betont Wolfgang Inderst. Er ist im Präsidium Chef der Abteilung Lage und Einsatzsteuerung und versucht mit einem Team vorherzusagen, wo Einbrecherbanden als Nächstes zuschlagen.
Bis zu acht Einbrüche täglich in München
Sechs bis acht Einbrüche werden derzeit täglich in München verübt. Der Januar zählt dabei erfahrungsgemäß zu den Monaten, in denen die Einbrecher besonders aktiv sind. Das liegt daran, dass es noch lange dunkel ist. Die meisten Einbrüche werden zwischen 16 Uhr und 21 Uhr verübt. Tatort sind oft Mehrfamilienhäuser mit drei bis vier Stockwerken oder zugewachsene Reihenhaussiedlungen, in denen die Täter durch Pflanzen gute Deckung haben. Meist kommen sie über die Rückseite der Grundstücke. Sie hebeln Terrassentüren oder Fenster auf. Einbrecher haben es auf Geld und Schmuck abgesehen.
Mit der Flugblattaktion will die Polizei die Wachsamkeit der Münchner schärfen. "Die Täter brechen nicht aufs Geratewohl irgendwo ein", sagt Wolfgang Inderst. "Sie sehen sich die Objekte genau an, versuchen, möglichst viel über die Gewohnheiten und Tagesabläufe der Bewohner in Erfahrung zu bringen."
Täter müssen ihre Objekte auskundschaften
Beim Auskundschaften der Objekte könnten die Täter Anwohnern auffallen. Durch die Information über vermehrte Einbrüche in der Gegend erhalten verdächtige Beobachtungen besonderes Gewicht. Die Polizei hofft, dadurch mehr Hinweise zu erhalten und Gauner noch vor dem nächsten Einbruch zu fassen.
Die Flugblätter sollen in der näheren Umgebung, im Umkreis von zwei oder drei Straßen rund um auffällige Tatortschwerpunkte verteilt werden. Polizisten stecken die Zettel in Briefkästen oder sprechen die Anwohner direkt an. "Alle Kollegen sind in Uniform", betont Wolfgang Inderst, "im Zweifelsfall sollte man sich den Dienstausweis zeigen lassen."
Eine Vorsichtsmaßnahme, die bitter notwendig ist. Eine beliebte Masche von Trickbetrügern ist es nämlich, sich als Polizist auszugeben.
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