Polytech verlässt Sendling: Florian von Brunn schießt gegen Hubert Aiwanger

Der Standort in München des Windkraft-Unternehmens fos4x soll geschlossen werden. 45 Arbeitsplätze sind wohl weg. Die SPD übt scharfe Kritik am Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler).
Felix Müller
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Der SPD-Bundestagsabgeordne Sebastian Roloff (li.) und daneben SPD-Landtagsfraktionschef Florian von Brunn beim Besuch von Polytech in Sendling vor einigen Tagen.
Der SPD-Bundestagsabgeordne Sebastian Roloff (li.) und daneben SPD-Landtagsfraktionschef Florian von Brunn beim Besuch von Polytech in Sendling vor einigen Tagen. © SPD

München - Eigentlich ist es eine bayerische Erfolgsgeschichte, die der Staatsregierung im Wahlkampfjahr gut zu Gesicht stehen sollte. Vor 13 Jahren wurde die Firma fos4X als eine Ausgründung der TU München geschaffen, beteiligt war auch die "BayernKapital", die dem Wirtschaftsministerium untersteht.

Das Hightech-Windkraft-Unternehmen wurde aber vor drei Jahren an die dänische Polytech verkauft. Die Skandinavier wollen den Standort in München nun schließen - 45 Arbeitsplätze sind nach Angaben der SPD-Landtagsfraktion gefährdet.

"Keinen Anhaltspunkt" für Eingreifen: Hubert Aiwanger verpasst Standort-Schließung in München

Ihr Fraktionsvorsitzender Florian von Brunn, selbst Sendlinger, machte sich vor einigen Tagen selbst vor Ort ein Bild – und brachte das Thema nun in den Landtag – mit einer Anfrage an das Wirtschaftsministerium. Die Antwort von Minister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) liegt der AZ vor. Es habe "keinen Anhaltspunkt" gegeben, dass ein Eingreifen bei der Polytech nötig und zulässig wäre, schreibt der Minister.

Nun aber wolle man Kontakt aufnehmen, um "im Interesse der Mitarbeiter, aber auch des Know-How-Erhalts für dieses wichtige Segment der Energiewende auf eine möglichst lange Übergangsfrist für den Standort in München hinzuwirken".

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"Bin fassungslos": Florian von Brunn ärgert sich über Hubert Aiwanger

Florian von Brunn ist alles andere als überzeugt von Aiwangers Argumentation. "Ich bin wirklich fassungslos", sagte er der AZ. "Ein innovatives bayerisches Start-up wurde einfach ins Ausland verkauft – nachdem es von kreativen Köpfen aus der TU München ausgegründet und mit bayerischem Steuergeld gefördert wurde."

Den Profit machten dann "ein dänisches Plastikunternehmen und Kapitalmarktanleger", schimpft von Brunn. "Das Schlimme daran ist, dass Herr Aiwanger bis zur Anfrage der SPD nichts davon mitbekommen hat. So sehr interessieren ihn offenbar High-Tech-Firmen."

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42 Kommentare
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  • Dimpfe am 24.06.2023 21:05 Uhr / Bewertung:

    Der Abbau von Wirtschaft und Arbeitsplätzen ist gewollt und ideologisches Ziel der Grünen in der "Ampel" sowie massiv vorangetrieben vom Kinderbuchautor Ropbert Habeck, der nebenbei auch Wirtschaftsminister ist. Die SPD ist da fleissig mit im Boot.

    Schon komisch, dass sich die SPD in München um 45 Arbeitspläte sorgt, aber gegen tausende wegfallende Arbeitsplätze in Deutschland nix tut - und im Gegenteil das sogar auch noch gut findet, um den grünem Koalitionspartner zu gefallen.

  • Der wahre tscharlie am 25.06.2023 14:17 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Dimpfe

    Das ist doch Populismus pur.
    Seit Jahrzehnten fallen in Deutschland Arbeitsplätze weg, alleine schon wg. der Digitalisierung und Automatisierung. Das hat weder mit der SPD noch mit den Grünen zu tun.
    Im Osten Deutschlands fallen viele Arbeitsplätze im Braunkohle-Bergbau weg, dafür wird dort eine Batteriefabrik gebaut, was neue Arbeitsplätze schafft.
    Bei Magdeburg baut "Intel" eine Fabrik, was Tausende Arbeitsplätze bringt.

    Und Florian von Brunn hat selbstverständlich recht.
    Genauso wie er vor längerer Zeit die teilweise seit Jahrzehnten leer stehenden Häuser im Besitz des Freistaates anprangerte.

  • Mobilist am 24.06.2023 16:45 Uhr / Bewertung:

    Haben halt keine Kuhfladen produziert ...

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