Polizei mit verschärften Maßnahmen an Münchner Bahnhöfen

Nach den Terror-Anschlägen von Paris und der Spielabsage in Hannover ist die Angst in Deutschland vor einem drohenden Attentat groß. So verschärft die Bundespolizei auch an den Münchner Bahnhöfen ihre Sicherheits-Maßnahmen.
von  az
Eine Streife der Bundespolizei patrouilliert über den Münchner Hauptbahnhof.
Eine Streife der Bundespolizei patrouilliert über den Münchner Hauptbahnhof. © Bundespolizei

München - Erst am späten Mittwochabend wurde der Hauptbahnhof in München für drei Stunden komplett gesperrt. Grund dafür war ein herrenloser Koffer, der von Passanten als "verdächtiger Gegenstand" bezeichnet wurde. Später konnten die Beamten allerdings Entwarnung geben - in dem Koffer befanden sich lediglich Kleidungsstücke.

 

"Robuste Streifen" mit Maschinenpistolen

 

Rund 500.000 Reisende sind täglich am Münchner Hauptbahnhof unterwegs, ähnliche viele Fahrgäste benutzen zudem die S-Bahn. Aus diesem Grund werden vor allem hier die Sicherheits-Maßnahmen enorm verstärkt.

Rund um die Uhr sind Streifen der Bundespolizei an den großen Verkehrs-Knotenpunkten (Haupt-, Ostbahnhof, Pasing) unterwegs. Seit den Pariser Anschlägen wurden aus den normalen Kontrollgängen sogenannte "robuste Streifen", die neben ihrer normalen Dienstwaffe noch mit einer Maschinenpistole (MP5) ausgestattet sind. Zur Ausrüstung der "robusten Streife" gehört ebenfalls eine Schutzweste.

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Zudem wurde das allgemeine Polizeiaufgebot an den großen Bahnhöfen der Stadt erhöht.

 

600 Kameras in Münchens S-Bahn-Netz

 

Von den insgesamt 150 S-Bahn-Stationen in und um München sind aktuell 58 mit rund 600 Kameras ausgestattet. Hinzu kommen jeweils 16 Kameras in allen 238 S-Bahnzügen des Typs ET 423 sowie je 12 Kameras beim Typ ET 420.

Für die Einsatzleiter erweisen sich gerade die sofort zuschaltbaren, und meist um 360 Grad schwenkbaren Kameras als hervorragendes Einsatzmittel - der Rundumblick ermöglicht es, die Lage vor Ort schnell zu analysieren.

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Die Polizei appelliert an die "professionelle Wachsamkeit" der Passanten. Wann immer sie auch etwas Verdächtiges oder Ungewöhnliches entdecken, sollen sie ihre Beobachtungen der Polizei melden.

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