Polizei-Bilanz: Mehr Cyber-Verbrechen, Sexualdelikte und Schockanrufe in München

2022 wurden in München fünf Prozent mehr Straftaten verübt als im Jahr zuvor – die Zahlen sind aber wegen Corona mit Vorsicht zu genießen. Die Münchner Polizei hat nun Bilanz gezogen.
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Die Anzahl der Straftaten im Internet hat im Jahr 2022 in München zugenommen. (Symbolbild)
Die Anzahl der Straftaten im Internet hat im Jahr 2022 in München zugenommen. (Symbolbild) © Julian Stratenschulte/dpa/Symbolbild

München - Dass sich die Corona-Pandemie aus dem Alltag der allermeisten Menschen verabschiedet hat, sieht auch die Münchner Polizei beim Blick auf die Kriminalitätsstatistik des Jahres 2022.

Die Anzahl der Delikte ist zwar im Vergleich zum Vorjahr um 5,1 Prozent gestiegen – auf insgesamt 91.532 Delikte (ohne Delikte im Zusammenhang mit dem Aufenthaltsgesetz). Allerdings war das Jahr 2021 polizeilich gesehen ein außergewöhnlich ruhiges Jahr – eben wegen Corona.

Kriminalität in München: Immer mehr Internet-Verbrechen

Schaut man sich deswegen den sinnvolleren Vergleich mit dem Jahr 2019 an, sieht die Statistik gleich anders aus: Im Vergleich dazu ist die Anzahl der Straftaten nämlich um 6,2 Prozent gesunken.

Ebenfalls gesunken – das ist allerdings weder für die Polizei noch für die Münchner eine gute Nachricht – ist die Aufklärungsquote der Polizei: Das Polizeipräsidium München liege zwar im Vergleich der deutschen Großstädte immer noch auf einem Spitzenplatz. Die Polizei hat 2022 allerdings nur 61,6 Prozent der Straftaten aufgeklärt, das sind 7,1 Prozent weniger als noch 2019.

Besonders auffällig ist die Zunahme der Straftaten im Internet: Den Trend hierzu sieht die Polizei "ungebrochen": Im Vergleich zum Jahr 2019 wurden im vergangenen Jahr 64,4 Prozent mehr Cyber-Straftaten begangen – ein massiver Anstieg! Im Vergleich zu 2021 waren es 5,1 Prozent mehr.

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München: 2022 mehr Sexualdelikte und Schockanrufe

Wegen der Verbreitung (kinder-)pornographischer Inhalte ist auch die Anzahl der Sexualdelikte um 14,2 Prozent gestiegen: Im Vergleich zu 2019 gab es hier 131,4 Prozent mehr Verfahren. Das Phänomen hat die Polizei auch verstärkt in den Blick genommen: 2022 wurde ein eigenes Kommissariat dafür eingerichtet.

Immer wieder in den Medien sind die sogenannten Call-Center-Betrüger, wo sich Delinquenten als falsche Polizisten ausgeben. Die Fälle haben im vergangenen Jahr um 13,6 Prozent abgenommen.

Nach wie vor massiv gestiegen sind die Zahlen im Bereich der Schockanrufe, wo sich Verbrecher als falsche Verwandte ausgeben und so oft Senioren um ihr Erspartes erleichtern. Um 60,7 Prozent sind diese Delikte im Vergleich zum Vorjahr gestiegen, im Vergleich zu 2019 sind es sogar 124,6 Prozent.

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5 Kommentare
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  • Hanswurst am 17.03.2023 13:34 Uhr / Bewertung:

    Mehr Zahlen zur Kriminalitätsstatistik in München gibts
    https://www.polizei.bayern.de/mam/kriminalitaet/sicherheitsreport_2022.pdf
    und
    https://www.polizei.bayern.de/mam/kriminalitaet/sicherheitsreport_2022_praesentation.pdf
    Sicherlich ist nicht alles gut in München, aber besser war es früher auch nicht...

  • SKi am 17.03.2023 13:28 Uhr / Bewertung:

    Das Kriminalitätswachstum liegt bei Cyberkriminalität, Kinderpornographie und Call Center-Betrüger. Das hat alles nichts mit Corona zu tun. Von daher ist es nicht nachvollziehbar wieso der Artikel die gestiegene Kriminalität mit Corona schönredet. Das war alles nicht durch Lockdowns eingeschränkt. Es bleibt dass wir Münchner durch immer mehr Kriminalität bedroht werden. Hier muss endlich viel härter durchgegriffen werden. Die Münchner Polizei muss massiv aufgestockt werden, die Aufklärungsquote verbessert und dann konsequent verurteilt werden.

  • SL am 18.03.2023 10:30 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von SKi

    Finde ich auch, die Polizei muss massiv aufgestockt werden. Es kann doch nicht sein, dass nur 25 Streifenwagen und ein Hubschrauber ausrücken, wenn irgendwo jemand mit einer Kinderpistole spielt.

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