Plitsch, platsch - jetzt doch: Isartreiben und Isarpokal finden statt

München - Selbst schuld, wer sich nicht treiben lässt: Zwischen dem Treffen von noch winterblasser Haut und den kühlen Wellen der Isar am Sonntag steht nur der innere Schweinehund – das Kreisverwaltungsreferat (KVR) und das Referat für Gesundheit und Umwelt (RGU) haben die Plansch-Veranstaltung des Vereins Isarlust jetzt doch genehmigt.
Damit ist die Große Isar am Sonntag zwischen der Braunauer Eisenbahnbrücke und der Reichenbachbrücke zum Schwimmen freigegeben.
Das sportliche Wettschwimmen „Isarpokal“ über 1000 Meter und danach das gemütliche Isartreiben finden von 15 Uhr bis 18 Uhr statt – und natürlich geht es dabei um mehr, als bloßes Planschen. Isarlust veranstaltet eine „schwimmende Demo“: Die bis zu 300 Schwimmer sollen aus der Isar ein temporäres Flussbad machen – und damit Werbung machen für ein dauerhaftes öffentliches Flussbad, das der Verein fordert.
Schwimmer müssen sich unbedingt anmelden
Die Genehmigung hing lange in der Schwebe, vor allem wegen Sicherheitsbedenken: Wehranlagen, Abläufe und Schwellen im Wasser könnten Strudel und Wasserwalzen verursachen, die selbst Profischwimmern erhebliche Probleme bereiten, hieß es vom KVR. Veranstalter, KVR und RGU haben sich nun aber geeinigt, den Einstieg in den Fluss um etwa einen Kilometer nach Süden zu verlegen – ursprünglich sollte das Schwimmen an der Reichenbachbrücke beginnen. Außerdem müssen sich Schwimmer aus Haftungsgründen anmelden.
„So macht die Arbeit mit der Stadtverwaltung und der Politik unglaubliche Freunde“, sagt Initiator Benjamin David. „Die ganze Sache ist rechtlich wirklich komplex. Alle Akteure stehen hinter der Idee, wollen sie möglichen machen und suchen gemeinsam mit Isarlust und den Urbanauten nach kreativen, technischen und rechtlichen Lösungen um eine neue Idee zunächst als Test und später als dauerhafte Einrichtung an den Start zu bringen.“
Die Chancen für ein dauerhaftes Flussbad stehen nicht schlecht: Anfang Juni hat der Stadtrat das Baden am Flaucher und einigen anderen zentralen Stellen legalisiert. Die Regelungen werden voraussichtlich 2017 endgültig umgesetzt.
Vom gesammelten Geld wird unter anderem ein Film gedreht
Von den Teilnahmegebühren für die „schwimmende Demo“ (Isarpokal 15 Euro, Isartreiben 10 Euro) will Isarlust deshalb nicht nur die Helfer, die Rettungsschwimmer des DLRG und die Genehmigung für den Planschtag bezahlen, sondern auch Plakate, Postkarten und eine Broschüre zur Flussbad-Idee drucken und ein Video über das Schwimmen in Auftrag geben.
Ersatztermine (bei schlechtem Wetter oder Hochwasser): 17. und 24. Juli
Anmeldung unter 089-51 81 87 40 oder isarlust.org