Pleite nach der Snoop-Dogg-Pleite

Der Veranstalter des dramatisch abgesagten Snoop-Dogg-Konzertes im Juli hat Insolvenz angemeldet. Das hat Auswirkungen auf die Rückzahlung der Tickets.
von  Anja Perkuhn
Snoop Dogg feierte im Juli in Untermeitingen, während in München Konzertbesucher auf ihn warteten. Das hat jetzt Folgen für den Veranstalter.
Snoop Dogg feierte im Juli in Untermeitingen, während in München Konzertbesucher auf ihn warteten. Das hat jetzt Folgen für den Veranstalter.

Der Veranstalter des dramatisch abgesagten Snoop-Dogg-Konzertes im Juli ist insolvent. Das hat Auswirkungen auf die Rückzahlung der Tickets.

München - "Jetzt los, Feuer frei ... Da muss ich leider durch“, schreibt Marco Sansone auf seiner Facebook-Seite, als er die Insolvenz-Stellungnahme veröffentlicht. Der Münchner Clubbetreiber und Konzertveranstalter ist bankrott und hat Insolvenz angemeldet.

Die Pleite ist laut Sansones Insolvenzverwalter eine direkte Folge des abgesagten Snoop-Dogg-Konzertes vor knapp drei Monaten: Der US-Rapper sollte am 17. Juli als DJ in der Konzerthalle Zenith auftreten, kippte den Gig aber kurzfristig und feierte stattdessen in Untermeitingen bei Augsburg. Die Fans im Zenith erfuhren erst sehr spät davon; sie warfen daraufhin Bierbecher, stürmten die Bühne, zerlegten das Equipment. Seitdem streiten sich das deutsche Management von Snoop Dogg und Sansone, ob Vertragsvereinbarungen wie Bezahlung und Werbung nicht eingehalten wurden.

"Dem Inhaber war es nicht mehr möglich, neue Getränke zu beschaffen"

Nach dem dramatisch abgesagten Konzert wurde die Diskothek Golden Room, die Sansone betreibt, offenbar kaum noch besucht. „Die Einnahmen waren derart gering, dass es dem Inhaber nicht mehr möglich war, neue Getränke zu beschaffen“, heißt es in dem Statement.

So weit bekannt hat noch kein Konzertbesucher sein Eintrittsgeld von 39 beziehungsweise 59 Euro zurückbekommen. Auch deshalb, schreibt der Insolvenzverwalter, sei Sansone „den Drohungen und Beschimpfungen enttäuschter und wütender Fans ausgesetzt, die sich insbesondere in sozialen Netzwerken immer weiter zuspitzen“.

Nachdem eine Krankenkasse Insolvenzantrag gegen Sansone gestellt hatte, weil er die Sozialversicherungsbeiträge für seine Mitarbeiter nicht zahlen konnte, hat er nun selbst den Insolvenzantrag gestellt. Der Verwalter prüft derzeit, ob Schadensersatzansprüche gegen das Management von Snoop Dogg bestehen.

Die verprellten Konzertbesucher können ihr Geld zurückfordern, unter www.insolvenzbekanntmachungen.de, sobald die Insolvenzmeldung in etwa sechs Wochen dort veröffentlicht ist.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.