Pegida und Bagida: Wahres Gesicht im Internet
München - Der braune Spuk geht weiter: Der bayerische Pegida-Ableger Bagida hat für den 19. Januar erneut einen „Spaziergang“ durch München angemeldet.
Wie zuletzt wollen die Islam-Gegner vom Sendlinger Tor zum Stachus ziehen, diesmal ab 19 Uhr.
Auch Muegida macht wieder mobil: Mit 100 bis 200 Mitstreitern will der frühere Generalsekretär der „Freiheit“, Thomas Weiß, ab 18.30 Uhr von der Giselastraße aus durchs Siegestor zur Uni marschieren.
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Angeblich keine Verbindung zur rechten Szene
Verbindungen zur rechten Szene weisen beide Veranstalter weit von sich – obwohl bei der letzten Bagida-Kundgebung zahlreiche Neonazis mit von der Partie waren. Doch man muss eigentlich nur ins Internet schauen, um zu sehen, wes Geistes Kind etliche Anhänger der Bewegung sind.
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Ausländer- und schwulenfeindliche Kommentare
Extrem ausländer- und schwulenfeindlich äußert sich auf „Pegida – München“ etwa User Fritz Z., dessen individuelle Rechtschreibung wir wie bei allen anderen übernommen haben: „Wenn wir aber Homo offiziell propagieren können wir (!) und nicht vermehren, so dass die Islambevölkerung auf passivem Weg ein Übergewicht erlangen muss!“ Thomas W. hat hingegen einen anderen Feind ausgemacht: „Die Lügenpresse darf keine Zeit zum verschnaufen bekommen... WIr müssen JEDEN Montag gehen“.
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Verschwörungstheorien dürfen natürlich nicht fehlen. Anke L. im Bagida-Facebook-Forum: „Pegida Finland wurde neu eingerichtet um die Leitung zu übernehmen wenn die Bundesregierung Facebook manipuliert“. Aha. Und wer etwas anderes behauptet, für den hat Jürgen I. einen Lieblingsslogan der Szene parat: „Lügenpresse auf die Fresse.“
Pegida-User Jac B. will „araber am liebsten mit nem schweinsbraten bewerfen“. Richard K. schreibt, „de ungwaschana Kameltreiber könnt ma ja mit Wasserbomben beschmeißen in die ma a Schweinegülle nei hod. vielleicht wascht er se dannad a moii“.
"Standrechtlich erschießen"
Rassismus und Hetze, wohin man klickt. „Wie war das gleich mit ,standrechtlich erschießen’?“, fragt Noah K. auf der Facebook-Seite von Pegida-Gründer Lutz Bachmann in Bezug auf Grünen-Chef Cem Özdemir – und erntet menschenverachtende Zustimmung von Gesinnungsgenosse Marko K.: „Der Türke verdient den musel Tod Kopf abschneiden“.
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Beide Kommentare wurden gestern aus dem Internet gelöscht. Ein Schicksal, das in diesen Kreisen auch Sängerin Annett häufig widerfährt, deren Lied „Eine Rose für mein Deutschland“ zu den Favoriten der selbsternannten Patrioten gehört: „Ich gehör zur NPD“, trällert sie darin.