Pass-Stress im KVR: So klappt's mit dem Termin
München - Gerade jetzt, wo nach zwei pandemiegeprägten Sommern das Verreisen wieder beliebter wird, merken viele plötzlich, dass der Reisepass bald abläuft. Dann folgt der Schock: ein kurzer Blick in die Online-Terminvergabe beim Kreisverwaltungsreferat (KVR) zeigt, dass bis Ende Oktober alle Termine in den Bürgerämtern belegt sind.
In anderen Städten wie Nürnberg wurden schon Popup-Bürgerämter eingeführt und damit 1.000 zusätzliche Termine pro Woche angeboten. Und in München? Eine Nachfrage beim KVR zeigt: es gibt durchaus Mittel und Wege, um an einen der begehrten Termine zu kommen.
Pass-Termin am KVR: Flexibel sein hilft
Man muss einfach flexibel sein, sowohl zeitlich als auch örtlich: Der weit überwiegende Teil der Termine, nämlich rund drei Viertel, wird laut KVR-Sprecher "kurz- und mittelfristig" freigeschaltet im Online-Buchungsportal. Das betrifft alle Bürgerbüros der Stadt. Darum der Tipp des KVR: "Wenn man die Kalender aller Bürgerbüro-Standorte in München tagesaktuell anschaut, findet man immer wieder mehrere Termine."
Wer flexibel und kompetent im Umgang mit dem Internet ist, ist also klar im Vorteil. Die anderen können versuchen, über das Servicetelefon einen Termin zu vereinbaren (089 233 96000).
Wichtig dabei: Es dauert vier bis fünf Wochen, bis die Bundesdruckerei die Ausweisdokumente gefertigt hat. So viel Zeit sollte man also einplanen. Ansonsten hilft nur noch kurzfristig ein Express-Reisepass (kostet 32 Euro mehr) oder gar ein vorläufiger Reisepass. Der gilt begrenzt für ein Jahr und es muss nachgewiesen werden, dass er dringend benötigt wird.
Das KVR hat bereits zu Anfang des Jahres versucht, den aktuellen Termin-Engpass abzufedern: Alle Bürger, deren Pass oder Personalausweis abgelaufen waren, wurden angeschrieben mit der Bitte, diese zu erneuern. Die gesteigerte Nachfrage treffe aber heuer auf weniger Personal, da es – wegen Corona und geringerer Einnahmen – "lange Zeit nicht möglich war, neues und qualifiziertes Personal zu finden und einzuarbeiten". Von Januar bis Juni 2022 hat das KVR laut eigenen Angaben rund 170.000 Anträge verarbeitet. Im Vergleich dazu: Im ganzen Jahr 2021 waren es 281.430.
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