Party-Hotspot Univiertel: Genervte Anwohner kippen Wassereimer über Feiernden aus

Die Maxvorstadt ist am Wochenende wieder eine große Feierzone gewesen. Das sorgt für Entlastung an ehemaligen Hotspots, Anwohner frustriert es.
Hüseyin Ince
|
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
29  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Freitagnacht: Partyzone Ludwigstraße.
Daniel von Loeper 4 Freitagnacht: Partyzone Ludwigstraße.
Freitagnacht, Café an der Uni in der Ludwigstraße. Sie soll bald zur Feiermeile werden.
Daniel von Loeper 4 Freitagnacht, Café an der Uni in der Ludwigstraße. Sie soll bald zur Feiermeile werden.
Freitagabend: Radldemo in der Ludwigstraße.
Daniel von Loeper 4 Freitagabend: Radldemo in der Ludwigstraße.
Blaulichteinsatz, Freitagabend im Univiertel.
Daniel von Loeper 4 Blaulichteinsatz, Freitagabend im Univiertel.

München - Die Clubs und Discos sind weiterhin geschlossen, die Bilder im Freien wiederholen sich. Auch wenn die Beamten nicht als "Corona-Polizei" gesehen werden wollen: Bei gutem Wetter ist das am Wochenende derzeit ihre Hauptbeschäftigung, vor allem in der Maxvorstadt, rund um das Univiertel. Sie sperren, nehmen fest, verwarnen, räumen, ermahnen zu Mindestabständen. Etwa 1.000 Polizisten waren dafür wieder im Einsatz.

Viele Münchner zeigen Verständnis für die Regeln

Die jungen Münchner reagieren größtenteils mit Verständnis in der Türkenstraße, Ludwigstraße, am Professor-Huber- und Geschwister-Scholl-Platz. Sie versuchen, sich an die Regeln zu halten. Doch Polizisten wurden vereinzelt mit Glasflaschen beworfen, hier und da eine Schlägerei, die sich manchmal als lautstarker Spaß entpuppt. So manchen Anwohnern reicht es. Sie greifen zur "Selbstjustiz": In der Türkenstraße leerten einige volle Wassereimer von Fenster und Balkonen auf die Feiernden.

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

In der Türkenstraße gilt mittlerweile ein Glasflaschenverbot. Die meisten halten sich daran. "Viele Feiernde zeigen sich überrascht", sagt ein Polizeisprecher. Wer darauf hingewiesen wurde, ging weiter mit seiner Bierflasche, dorthin, wo es nicht verboten war, zum Beispiel zum Professor-Huber-Platz, wo sich bis zu 500 Feiernde versammelten. Er wurde am Samstag gegen 1 Uhr von der Polizei geräumt. Vier Personen nahmen die Beamten fest, die nicht gehen wollten.

Feiernde werfen Glascontainer um

Die Stadt hat am Geschwister-Scholl-Platz extra Glascontainer aufgestellt. Einer wurde am Wochenende umgeschmissen, kaputtes Glas lag herum, zwei junge Münchner wurden dafür angezeigt.

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

Die Polizeibilanz ist dennoch positiv. Vor allem in der Türkenstraße sei es zu keinen nennenswerten Vorfällen gekommen. Es sei eine gute Nachricht, dass am Wochenende "kein Kollege verletzt wurde", so der Polizeisprecher. Interessant ist auch, dass es an Ex-Hotspots wie am Gärtnerplatz keine Beschwerden gab. Das Feiergeschehen scheint sich zu verlagern, seit junge Münchner die Maxvorstadt für sich entdeckt haben.

Bis 1 Uhr wurde am Samstag in der Türkenstraße gefeiert. Nach mehreren Anwohnerbeschwerden räumte die Polizei dann das Areal.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
29 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Ludwig aus Bayern am 28.06.2021 09:46 Uhr / Bewertung:

    Was dürfen wir als nächstes lesen? Die einen schütten herunter, die anderen werfen hoch?
    Oder kommen Wasserspritzen zum Einsatz? Könnte eine lustige Party werden.

  • AllesBesser am 28.06.2021 08:02 Uhr / Bewertung:

    Ich kann die jungen Leute gut verstehen. Derzeit läuft auch in München eine Fußball-EM mit gut gefüllten Stadien und sehr laxem Umgang mit Pandemiebestimmungen. Aber sie sollen sich nicht in großen Gruppen treffen und feiern dürfen? Da wird offensichtlich mit zweierlei Maß gemessen.
    Und trotz eines äußerst niedrigen Inzidenzwerts und zunehmender Immunisierung, gibt es nicht mal eine Perspektive ab wann den Clubs, Cafés und Bars wieder geöffnet sein sollen. Natürlich sollen sie sich auch beim impfen bitte brav ganz hinten anstellen.
    Wo sollen und dürfen sich junge Menschen denn treffen? Natürlich ist „feiern“ kein Grundrecht - genauso wenig wie Fußball, dem immer Priorität eingeräumt wird - aber eben doch wichtig im Leben junger Menschen.

  • Der Biberax am 28.06.2021 01:21 Uhr / Bewertung:

    Selbstjustiz wollen wir hier auch nicht sehen. Wenn die Gutdraufen Hippster nerven, dann soll man eine Klage vor dem Bundeslandesoberverfassungsgerichtshof einreichen und die 9 Jahre warten, bis eine Entscheidung kommt, die dann für ganz Oiropa bindend ist.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.