Panne bei Medientagen in München: Angela Merkel reagiert mit Humor

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat mit viel Humor auf eine Panne bei der Eröffnung der Medientage reagiert. Auch Horst Seehofer nahm den Faux-Pas gelassen.
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Bundeskanzlerin Angela Merkel eröffnete die Medientage in München.
dpa Bundeskanzlerin Angela Merkel eröffnete die Medientage in München.

München - Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) haben schlagfertig auf eine Panne zum Auftakt der Medientage München reagiert und damit für Lacher gesorgt.

Weil die Technik versagte, konnte ein Film zur 30-jährigen Geschichte des Branchentreffens am Dienstag nicht gezeigt werden; das Publikum im Internationalen Congress Center München saß am Dienstag minutenlang im Dunkeln.

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"Das zerstört unser Selbstbewusstsein", sagte Seehofer vor Hunderten Gästen. Eigentlich habe er sein Grußwort mit der Großartigkeit des Freistaats Bayern beginnen wollen - "und dann fällt zu Beginn dieser großen Veranstaltung die Technik aus. Wir werden jetzt therapeutisch viele Wochen daran zu arbeiten haben, dass du, liebe Frau Bundeskanzlerin, die Zeugenschaft dieses Versagens hast."

Merkel reagiert mit Humor

Merkel zeigte Humor und antwortete: "Ausnahmen bestätigen die Regel. Bayern braucht an seinem Selbstbewusstsein nicht zu zweifeln." Die Panne sei möglicherweise ein "geheimer Plan" der Veranstalter gewesen: "eine Aufforderung, die Realität doch noch ernst zu nehmen".

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Denn der Wettlauf digitaler Medien um möglichst schnelle Informationen und Einordnungen führe dazu, "dass oft schon Ereignisse quasi kommentiert sind, bevor sie überhaupt stattgefunden haben. (...) Deshalb war's gut, dass der Film ausgefallen ist, denn stellen Sie sich vor, einer hat schon berichtet, was für ein toller Film hier gezeigt worden wäre - dann hätte das gar nicht stattgefunden."

Merkel fordert Transparenz von Google & Co.

In ihrer Rede sprach sich die Bundeskanzlerin dafür aus, die geheimen Regeln der großen Internetplattformen offenzulegen. Bei den Medientagen München forderte sie am Dienstag, "dass Algorithmen transparent sein müssen, dass (...) man sich als interessierter Bürger informieren kann: Was passiert da eigentlich mit meinem Medienverhalten und dem anderer?"

Merkel warnte davor, dass Menschen in den sozialen Medien nur noch das lesen, was ihre eigenen Auffassungen bestätige oder ihnen von Gleichgesinnten empfohlen werde: "Das ist eine Entwicklung, die wir genau beobachten müssen." Dies bedrohe die für die Demokratie unerlässliche Fähigkeit, sich auch mit anderen Meinungen auseinanderzusetzen. "Solche Mechanismen, wenn sie nicht transparent sind, können zur Verzerrung der Wahrnehmung führen; sie verengen den Blickwinkel."

Die großen Plattformen wie Google und Facebook entwickelten sich mit ihren Algorithmen immer mehr "zum Nadelöhr für die Vielfalt der Anbieter", sagte Merkel. Dies könne erhebliche wirtschaftliche Folgen für andere Medien haben und deren Existenz bedrohen.

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