Wegen 2. Stammstrecke: Backstage gegen Bahn-Baustelle

Prozess am Verwaltungsgerichtshof: Die Backstage-Macher fürchten, dass der Bau der 2. Stammstrecke ihren Betrieb lahmlegt.
John Schneider |
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Hier soll in Zukunft auch tagsüber mehr los sein: Das Backstage an der Friedenheimer Brücke.
ho Hier soll in Zukunft auch tagsüber mehr los sein: Das Backstage an der Friedenheimer Brücke.

München - Das Backstage gehört im Selbstverständnis der Macher zu München wie die Weißwurst zu Bayern. Aber Backstage-Vater Hans-Georg Stocker fürchtet, dass es sich für sein Konzertareal bald ausgezuzzelt hat. Nicht nur, dass auf dem angestammten Gelände aufgrund von Anwohnerklagen bald die Lichter ausgehen könnten und sich die Baugenehmigung für den Umzug aufs Deutschmann-Gelände verzögert, nein, jetzt muss Stocker auch noch an einer dritten Front kämpfen.

Diesmal legt sich der rührige Macher mit der Deutschen Bahn an. Wenn die zweite Stammstrecke gebaut wird, drohen dem Backstage erneut massive Probleme. Der Grund: Die Bahn möchte das Backstage-Gelände für ihren Bauverkehr nutzen.

Es geht um eine bestimmte Straße

Stocker und seine Familie haben dagegen Klage erhoben. Sie wenden sich gegen die eisenbahnrechtliche Planfeststellung für den westlichen Abschnitt der zweiten S-Bahn-Stammstrecke. Die Backstage-Macher fürchten um den Betrieb des Veranstaltungszentrums. Im Zentrum des Streits steht eine Straße, die laut Bahn für Bahnzwecke gewidmet ist und die als Zubringer zum Backstage-Gelände dient.

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Die Stockers glauben, dass diese Straße im Rahmen der Bauphase über Gebühr in Anspruch genommen wird. Sie fürchten, dass eine massive Nutzung durch Baustellenfahrzeuge, den Lieferverkehr, aber auch die die Anreise von Bands stark erschwere. Das beißt sich auch mit den Plänen, das Backstage mit Indoor-Sport auch tagsüber zu einem attraktiven Anlaufpunkt zu machen. Außerdem, so Stocker, wird die Straße als Flucht- und Rettungsweg gebraucht. Die Bahn argumentiert, dass es dafür genügend Ausweichwege gebe.

Der Richter will vermitteln

In der Verhandlung vor dem 22. Senat des Verwaltungsgerichtshofes am Montag versuchte der Vorsitzende Richter Rainer Schenk zu vermitteln. Mit Rücksicht und Koordination müsste man doch die gegenseitigen Anforderungen aufeinander abstimmen können. Das habe im Fall eines Hotels, das ebenfalls gegen eine Bahn-Baustelle vorgegangen war, gut funktioniert, erklärt Schenk.

Stocker zweifelt, ob Absprachen helfen. Ein Grund: Während die Bahn lange im Voraus planen kann, muss das Backstage kurzfristiger reagieren.

Der Prozess wird fortgesetzt.

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