Panik wegen böllernder Löwen-Fans: Hund stirbt am Silvesterabend

Tragischer Vorfall kurz vor Jahresende: Wegen Böller-Lärm ist ein Hund beim Gassigehen in Panik geraten und weggelaufen, die Suche nach dem Tier verlief erfolglos. Rund 20 Stunden später lief Duke dann auf die A96, wo er von einem Auto erfasst wurde und starb.
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Duke wurde auf der A96 von einem Auto erfasst, er war sofort tot.
Duke wurde auf der A96 von einem Auto erfasst, er war sofort tot. © privat

München - Für Wilhelm Mateja endete das Jahr mit einem Schock: Sein Hund, ein neun Monate alter Rhodesian Ridgeback, wurde auf der A96 bei Germering von einem Auto erfasst – das Tier war sofort tot.

Auslöser des Unglücks waren Fans des TSV 1860, die bereits am Abend des 30. Dezember mehrere Böller und Feuerwerk am Bayerischen Landtag gezündet hatten. Zeitgleich war Mateja mit seinem Hund Duke nur wenige Meter vom Maximilianeum entfernt in den Parkanlagen entlang der Sckellstraße spazieren. Hund und Herrchen wurden durch den Böller-Lärm komplett überrascht, "unser Hund lief in Panik 20 Stunden um sein Leben", sagt Mateja der AZ.

Feuerwerk am Landtag: Böllerschläge "wie im Krieg"

Mateja kennt sich mit Rhodesian Ridgebacks aus, mit seinem Partner betreibt er seit geraumer Zeit einen eigenen Betreuungsservice für die Hunderasse. "Wir wohnen seit über 25 Jahren am Max-Weber-Platz und sind erfahrene Hundebesitzer mit Ausbildung", erklärt Mateja. Das Feuerwerk mit unzähligen Böllerschlägen, dem Hundebesitzer zufolge "wie im Krieg", sei so überraschend gekommen, dass er den Hund nicht hätte halten können – selbst wenn er angeleint gewesen wäre.

Nachdem Duke weggelaufen war, alarmierte Mateja sofort Polizei und Feuerwehr, doch die Suche nach dem Rhodesian Ridgeback verlief ohne Erfolg. Rund 20 Stunden später folgte dann die traurige Nachricht: Das Tier war am Silvesterabend auf die A96 gelaufen und dort von einem Auto erfasst worden. Der Hund war sofort tot. "Nur ein Hundebesitzer kann nachfühlen, was wir in diesen 20 Stunden der Suche erlitten haben und an diesem furchtbaren, sinnlosen Tod leiden", so Mateja.

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Nun möchte er, dass ein Volksbegehren organisiert wird, dass das dauerhafte Verbot vom Verkauf und Zünden von Feuerwerk an Silvester zum Ziel hat. Seinen Aufruf hat er unter anderem auch an den bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) sowie Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) geschickt.

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83 Kommentare
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  • JustFun am 05.01.2022 07:18 Uhr / Bewertung:

    Vorweg, Verbotszonen in Städten sind absolut in Ordnung! Feuerwerk und Knallkörper ( es sind keine "Böller" ) sind für den 31.12. gedacht und nicht früher oder später.

    Die Unfähigkeit des Halters ist der wahre Grund des tragischen Todes vom Tier.

    Nur zum Beispiel, hätte ein Kampfflugzeug der Bundeswehr die Schallmauer durchbrochen, wäre dann die Bundeswehr und somit der Staat dran schuld?
    Startet der Verursacher dann eine Petition gegen die Bundeswehr?
    Der Verursacher der diesen Hund nicht unter Kontrolle hatte versucht dieses jetzt zu vertuschen und einen schuldigen zu präsentieren.

    Gott sei Dank ist bei dem Unfall auf der A96 kein Mensch schwer oder tödlich verunglückt.

    Dieser Hundeführer gehört bestraft!

  • eule75 am 04.01.2022 16:55 Uhr / Bewertung:

    Armer Hund.

  • Kaiser Jannick am 04.01.2022 14:10 Uhr / Bewertung:

    Wie die weit überwiegende Mehrheit der User hier schon gepostet hat, hätte der Hund an die Leine gehört. Von wegen verantwortungsbewusster Hundehalter... Zum anderen ist durch nichts außer dem Parteivortrag des Halters bewiesen, dass es exakt das "Feuerwerk der Löwen" gewesen wäre. Es hätte ebenso jeder andere Böller in Frage kommen können. Von einem Kausalzusammenhang der Strecke Maximilianeum zur A96 Höhe Germering mal ganz abgesehen. Herr Schleicher, als "Chef vom Dienst" und Mitglied der AZ-Onlineredaktion sollten Sie von derart tendenzösen Artikeln gegen den TSV 1860 absehen, auch wenn Sie erklärter Fan des anderen Clubs der Stadt sind. Eine schwache, sämtliche objektiven Fakten negierende Leistung!

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