Palmen-Mastroianni flieht vor den Feierlichkeiten
München – Am Montag läuft Deutschlands größter Kunstgärtner Heinrich Bunzel, Chef des Münchner Palmen-und Bambus-Dschungels "Botanikum" in die Zielgerade: 70. Er will’s weder spüren noch wissen, schon gar nicht darauf angesprochen werden. Zweimal 35 klingt ihm besser. Bescheiden ist der im weitesten Sinne Nachfahre von München-Gründer Heinrich dem Löwen allen angedrohten Zeremonien aus dem Weg gegangen – und mit seiner Familie in Italien weggetaucht.
Heinrich, der glücklich über sein zeitloses Lausbubengesicht sein kann, "malt" konkurrenzlos in großen Dimensionen. Von ihm stammen die bis zu 35 fußballfeldgroße Bilder in Landschaften, die mit erstaunlichem Effekt – zum Beispiel Einflugschneisen von Airports – so verschönt werden, "Art Fields" von ihm getauft.
Palmen-Mastroianni: Familienmensch und Oldtimer-Liebhaber
Die "Lufthansa" hat von Bunzel, in dessen 25.000 Quadratmeter großer Mega-Gärtnerei am Stadtrand von München auch 35 Künstler in Treibhäusern ihre Ateliers haben, anlässlich der internationalen Auszeichnung für die Kranich-Linie, die Urkunde (damit die größte der Welt), in Natur auf 60.000 Quadratmetern erblühen zu lassen. Neben derartigen Werbeflächen kreiert Heinrich seit 1992 vor allem Kunst mit Gewächsen wie Gerste, Senf, Raps, Viola (für weiß) und Inkarnatklee (rot) für Großbilder von Ugo Dossi oder Hermann Nitsch.
Der Palmen-Mastroianni ist vorbildlich verheiratet mit Bettina, eine besonders hübsche und verständnisvolle First Lady, mit der er zwei Kinder hat. Er fährt gerne Oldtimer und hat bisher das Kunststück vollbracht, mit seinen Cabrios nie einen Strafzettel zu kassieren.
Die grüne Oase "Botanikum" dient nebenbei oft als Party-Place, es wird dort viel geheiratet. Zweimal Jahr geben sich rund 400 Gäste einer Lust hin, berauscht bei einem Fetisch-Festival. Burleske ist ja wieder in.
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