Opfer nicht auffindbar: Prozess gegen Polizisten eingestellt
München – Zwei Polizisten (26, 50) mussten sich am Donnerstag wegen eines Vorfalls am 19. März 2015 vor dem Amtsgericht verantworten. Die Anklage lautete Körperverletzung im Amt. Opfer des Übergriffs am Hauptbahnhof war eine stark betrunkene Frau, die zur Wache gebracht werden sollte.
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Der Frau soll dabei auf den Knöchel getreten worden sein. Außerdem bekam sie einen Schlag ins Gesicht und trug laut Anklage ein Hämatom davon.
Keine Zeugenaussage - Verfahren eingestellt
Ein Übergriff, der Tritt auf den Knöchel wurde von einem der Angeklagten eingeräumt. "Das Einschreiten auf diese Art war unangemessen", erklärte Anwalt Jochen Uher. Aber: Die Frau habe ihn massiv als Scheißbulle und Scheißkanacke beschimpft.
Das Opfer hat übrigens keine Anzeige erstattet. Das Verfahren wurde stattdessen anhand des Videos des Übergriffs in Gang gesetzt. Die Richterin erklärte auch, dass es nicht gelungen sei, das Opfer zu kontaktieren. Aufgrund der mangelnden Zeugenaussage wurde der Prozess eingestellt. Die Richterin verurteilte die beiden Polizisten zu Geldzahlungen von 800 und 200 Euro an gemeinnützige Organisationen.
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