Olympiastadion: Stadt greift für Sanierung tief in die Tasche

Die Sanierung wird deutlich teurer als gedacht. Doch im Rathaus will man das Geld ausgeben. Damit wäre der Weg frei für eine vorübergehende Löwen-Rückkehr.
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Teil des historischen Olympiaparks: Blick übers Stadion.
Teil des historischen Olympiaparks: Blick übers Stadion. © imago images/Fotostand

München - Schon 2018 hat sich abgezeichnet, dass die Arbeiten am Olympiastadion nicht billig werden: Von 108 Millionen Euro war damals die Rede. Inzwischen ist klar: Dieses Geld reicht nicht.

Mindestens 130 Millionen Euro soll die Sanierung des Olympiastadions voraussichtlich kosten, hieß es am Mittwoch im Stadtrat. Obwohl die städtischen Finanzen wegen der Corona-Pandemie so schlecht aussehen wie nie zuvor, stimmt der Stadtrat nun zu, die Planungen fortzuführen.

Stadtrat will sich mit den Plänen noch einmal befassen

Bevor die Aufträge Ende des Jahres jedoch endgültig vergeben werden, will sich der Stadtrat noch einmal mit den Plänen befassen. Bis dahin soll aber weiter geplant und alles vorbereitet werden. Auch eine LED-Flutlichtanlage wird das Stadion bekommen - und zwar bis 2022, wenn in dem Stadion die European Championships abgehalten werden.

Auch hier stiegen die Kosten. Denn es muss eine spezielle Anlage errichtet werden, die den Anforderungen des Denkmalschutzes entspricht, so erklärte es Wirtschaftsreferent Clemens Baumgärtner (CSU). Insgesamt soll die Anlage 3,8 Millionen Euro kosten.

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Die Planungen weitervoranzutreiben sei nun dringend notwendig, sagte die Geschäftsführerin des Olympiaparks Marion Schöne. Nur so könne gewährleistet werden, dass die European Championships, die größte Sportveranstaltung, die seit der Olympischen Spiele in dem Stadion geplant ist, auch tatsächlich stattfinden können.

Mit der neuen Anlage wäre das Stadion auch für Fußballspiele der Zweiten Bundesliga gerüstet. Wenn das Grünwalder Stadion saniert wird, könnten dort nach Bedarf auch der TSV 1860 oder Türkgücü München spielen, so Schöne.

Derzeit wird nur vor leeren Rängen gekickt: Ein Foto vom Spiel von Türkgücü gegen Uerdingen im Olympiastadion.
Derzeit wird nur vor leeren Rängen gekickt: Ein Foto vom Spiel von Türkgücü gegen Uerdingen im Olympiastadion. © imago images/Brauer-Fotoagentur

Olympiastadion soll 20 Monate lang geschlossen werden

Geplant ist, das Stadion für die Sanierung 20 Monate lang zu schließen - von Oktober 2024 bis Mai 2026. Ursprünglich dachte die Stadt, dass diese Arbeiten bereits 2023 beginnen könnten.

Die Verzögerung bedeutet auch mehr Kosten, weil die Preise im Bausektor jedes Jahr steigen. Mit Mehrkosten von vier Millionen Euro ist laut Wirtschaftsreferat alleine deshalb zu rechnen.

Beppo Brem (Grüne).
Beppo Brem (Grüne). © Grüne

Doch auch in Haushaltszeiten wie diesen sei es richtig, dass an der Sanierung weiter festgehalten werde, sagte Grünen-Stadtrat Beppo Brem. "Das Olympiastadion ist ein Juwel in der Krone der Stadt."

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9 Kommentare
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  • eule75 am 06.05.2021 11:07 Uhr / Bewertung:

    Sind andere Bereiche jetzt nicht dringlicher als Gott Fußball?

  • Wolfling am 06.05.2021 09:32 Uhr / Bewertung:

    Ja, ist alles hirnverbrannt. Die Bevölkerung soll Elektro-Autos fahren, Wärmepumpen nutzen und allgemein mehr Elekrizität nutzen, aber gleichzeitig steigen die Stromabgaben.
    Dann soll mehr ÖPNV genutzt werden, aber die Fahrpreise werden erhöht.
    Es gibt noch genug andere Beispiele für verfehlte Politik (2. Stammstrecke, Verdichtung, Klimapolitik, etc.).
    Beim Olympiastadion bin ich mir nicht sicher, ob das eine Krone der Stadt ist.

  • Komod am 06.05.2021 09:30 Uhr / Bewertung:

    Asbest ist im Stadion wahrscheinlich auch noch Massenhaft !
    60/70 Jahre war ja bekanntermaßen die besten Jahre für Asbest.!

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