Olympia-Attentat: Hinterbliebene erwägen Gedenkfeier-Boykott

Die Angehörigen der damals getöteten elf Israelis drohen mit einem Boykott der Gedenkfeier zum 50. Jahrestag des Münchner Olympia-Attentats.
AZ/dpa |
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Blumenkränze vor der Connollystraße 31,  Schauplatz des Attentats von 1972.
Blumenkränze vor der Connollystraße 31, Schauplatz des Attentats von 1972. © dapd

München - "Keiner von uns wird kommen, wenn nicht die Frage der Entschädigung endlich geklärt wird", sagte Ankie Spitzer, die Sprecherin der Hinterbliebenen, der "Süddeutschen Zeitung" (Samstags-Ausgabe). Die Stadt München plant 50 Jahre nach den Spielen im September und dem Attentat eine Gedenkveranstaltung, zu der auch die Opferfamilien eingeladen werden sollen.

Hinterbliebene fordern "normale Kompensation nach internationalen Standards"

Die Hinterbliebenen fordern laut Aussage von Spitzer eine "normale Kompensation nach internationalen Standards". Als Präzedenzfall beziehen sich die Angehörigen auf die Entschädigungszahlungen zum Lockerbie-Anschlag, bei dem pro Opfer später zehn Millionen US-Dollar gezahlt wurden. Die Bundesregierung betrachtet die Verfahren zur Entschädigung jedoch als abgeschlossen, wie die "Süddeutsche Zeitung" unter Berufung auf Regierungskreise berichtete.

Um die Frage finanzieller Entschädigung über bereits geleistete Zahlungen hinaus gibt es schon seit vielen Jahren Streit. Die Hinterbliebenen setzen sich zudem seit Jahrzehnten vehement für die Aufarbeitung der Hintergründe und Folgen des Attentats ein.

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Bei den Olympischen Spielen in München hatten palästinensische Attentäter am 5. September 1972 die Unterkunft der Israelis gestürmt und Geiseln genommen. Später verlagerte sich das Geschehen auf den Flugplatz Fürstenfeldbruck bei München. Die Attentäter wollten nach Kairo in Ägypten ausfliegen. Der Versuch, die Geiseln zu befreien, endete in einer Katastrophe. Am Ende waren elf Olympia-Teilnehmer, ein bayerischer Polizist und fünf Terroristen tot.

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16 Kommentare
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  • Lackl am 28.05.2022 16:09 Uhr / Bewertung:

    Nach den ganzen bisherigen Zahlungen muss endlich mal eine Ruh sein. Schlimm, mit dem Leid der Opfer jetzt nach, nach 50 Jahr, einen Reibach machen zu wollen. Elelig!

  • Der wahre tscharlie am 28.05.2022 15:52 Uhr / Bewertung:

    Interessante Kommentare zu den jüdischen Hinterbliebenen der Opfer.
    Zitat: "wenn die Gier über alles andere siegt… erbärmlich"
    Ok, diese Aussage verorte ich mal unter Zynismus. Man könnte das auch anders sehen, aber lassen wir das.
    Achso........was ich beinahe vergessen hätte.....in älteren AZ-Artikeln mit ähnlich gelagerten Themen wurde in den Kommentaren immer gefordert, man solle doch den Hinterbliebenen der Opfer des Breitscheidplatzes endlich Entschädigung zahlen. Was sowieso falsch war, denn die hatten Geld bekommen.
    Aber in diesem Fall wird den jüdischen Bürgern Gier vorgeworfen. Beachtlich......

  • Inge K. am 28.05.2022 16:55 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Der wahre tscharlie

    Der ZdJ ist sicher begeistert, wenn er die Kommentare liest.

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