50 Jahre nach Olympia-Attentat: Forderungen der Angehörigen

dpa |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
11  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Es findet eine Kranzniederlegung zum Gedenken an die beim Olympia-Attentat ermordeten israelischen Sportler statt.
Es findet eine Kranzniederlegung zum Gedenken an die beim Olympia-Attentat ermordeten israelischen Sportler statt. © picture alliance / dpa/Archivbild
München

Anlässlich der geplanten Gedenkfeiern zu den Olympischen Spielen in München vor 50 Jahren erheben israelische Opferfamilien des damaligen Attentats Forderungen an staatliche Stellen. Es gebe noch immer unveröffentlichte Akten und zudem stehe eine "gerechte finanzielle Kompensation" der Angehörigen weiter aus, kritisiert Ankie Spitzer, Witwe des damals getöteten Fechttrainers Andrei Spitzer.

Die Sprecherin von Opferfamilien formuliert die Vorwürfe in einem Interview für das Buch "Die Spiele des Jahrhunderts" der Journalisten Roman Deiniger und Uwe Ritzer. So hätten sie zwar in den vergangenen Jahren Unterlagen einsehen können, räumt Spitzer ein. "Aber: Wir wissen, dass es noch viel mehr Akten gibt, und wir verstehen nicht, warum sie nach fünfzig Jahren noch gesperrt sind", zitiert der Verlag dtv aus dem Gespräch in einer Mitteilung.

Die Hinterbliebenen halten auch die Frage finanzieller Entschädigung über bereits geleistete Zahlungen hinaus für nicht abgeschlossen. "Die Witwen und Waisen sollten für ihren Verlust auch offiziell entschädigt werden", fordert Spitzer. "Wir bitten die Bundesrepublik Deutschland, den Freistaat Bayern und die Stadt München um ihre Hilfe bei der Einigung auf eine gerechte und angemessene Entschädigung."

Bei den Olympischen Spielen in München hatten palästinensische Attentäter am 5. September 1972 die Unterkunft der Israelis gestürmt und Geiseln genommen. Später verlagerte sich das Geschehen auf den Flugplatz Fürstenfeldbruck bei München. Die Attentäter wollten nach Kairo in Ägypten ausfliegen. Der Versuch, die Geiseln zu befreien, endete in einer Katastrophe. Am Ende waren elf Sportler, ein bayerischer Polizist und fünf Terroristen tot.

Spitzer setzt sich seit Jahrzehnten vehement für die Aufarbeitung der Hintergründe und Folgen des Attentats ein. Die Opferfamilien würden Anfang September zu den Gedenkfeiern nach München reisen, kündigte sie an. "Ohne Zweifel wird das für uns alle ein emotionaler und schwieriger Besuch sein", sagte sie. "Aber auch ein wichtiger: Man darf Geschichte nicht vergessen, sonst wiederholt sie sich."

  • Themen:
Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
11 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • chgmuc am 08.01.2022 21:56 Uhr / Bewertung:

    Alle wissen immer dass es bei uns etwas zu holen gibt, woher nur?

  • Zawusel am 07.01.2022 11:50 Uhr / Bewertung:

    Im Artikel fehlen Informationen darüber, ob und ggf. in welcher Form die Angehörigen entschädigt wurden.

  • Heinrich H. am 07.01.2022 10:57 Uhr / Bewertung:

    So schlimm dieser Überfall mit seinen Opfern auch war, aber hier sollten die Politiker auch einmal klare Worte wählen, wenn hier die Opfer noch mehr Geld herausschlagen wollen, sollen Sie sich bitte an die Palästinenser wenden.....!!!!! Soviel ich damals mitbekommen habe, wurde das Olympische Israelische Team, nicht von Deutschland als Geiseln genommen !

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.