Wiesn: Das ist das Sicherheitskonzept der Polizei
Polizei und Stadt haben ihr Sicherheitskonzept fürs Oktoberfest 2019 vorgestellt. Unter anderem werden mehr Videokameras und Bodycams auf der Wiesn eingesetzt.
München - Zusätzliche Videokameras, mehr Polizeibeamte mit Bodycams, Eingangskontrollen und ein Überflugverbot - mit umfangreichen Maßnahmen wollen Polizei und Stadt München für Sicherheit auf dem Oktoberfest 2019 sorgen.
Kreisverwaltungsreferent Thomas Böhle (SPD) und Polizeivizepräsident Norbert Radmacher stellten das Konzept am Mittwoch vor. Es fußt vor allem auf folgenden Punkten:
- Einlasskontrollen für die Festwiese: Es herrscht ein Verbot für größere Taschen und Rucksäcke, ein privater Sicherheitsdienst setzt dieses durch.
- Videoüberwachung auf der Wiesn: 49 Kameras sind auf dem Gelände im Einsatz.
- Extra eingesetzte Taschendiebfahnder: 22 Spezialisten aus Berlin, Köln, Frankfurt, Hamburg, Schweiz, Österreich, Norwegen, Spanien, Ungarn und der Tschechischen Republik werden eingesetzt.
- Polizisten aus Frankreich und Italien zur Unterstützung: Sie können in ihrer Landessprache vermitteln.
- Ein Überflugverbot: Der Luftraum in einem Durchmesser von ca. elf Kilometern über dem Wiesn-Gelände ist gesperrt – auch für Drohnen. "Die Drohnen werden beschlagnahmt, die Besitzer wegen einer Straftat angezeigt", betont Radmacher.
- Bodycams für die Wiesn-Teams: Alle Einsatzgruppen der Polizei werden die kleinen Kameras tragen.
- Das bereits bekannte E-Scooter-Verbot: Mit E-Scootern darf nicht in den Äußeren Sperrring eingefahren werden. Das Beenden des Leihvorgangs ist in diesem Bereich nicht möglich. Zusätzlich ist täglich von 17 Uhr bis 6 Uhr am Folgetag das Ausleihen von E-Scootern im erweiterten Wiesnumfeld nicht möglich.
600 Polizisten zur Wiesn im Einsatz
Insgesamt werden während des Oktoberfests rund 600 Beamte im Einsatz sein: Auf dem Festgelände selber und in der Wiesn-Wache. "Polizeiliche Maßnahmen greifen dabei nicht nur auf der Theresienwiese selbst, sondern auch im Umfeld sowie im gesamten Stadtgebiet", so die Beamten am Mittwoch.
Oktoberfest: Sperrzonen für den Verkehr
Dazu gehören etwa auch Alkoholkontrollen sowie in "Verdachtsfällen selektive Personenkontrollen". Außerdem werden rund um die Theresienwiese wieder die sogenannten Hochsicherheitspoller aufgestellt. Die Stadt stellt zudem Verschwenkungen und Pflanzenkübel auf, um den Verkehr zu verlangsamen bzw. aus den Sperrringen herauszuhalten. In die Sperrringe selber dürfen nur Berechtigte einfahren (wie etwa Anwohner oder Lieferanten).
Nicht zuletzt durch seine internationale Bekanntheit und seine Symbolkraft könne das Oktoberfest weiter ins Visier von Terroristen geraten, sagte Radmacher. Es gebe aber keine Hinweise auf eine konkrete Gefährdung.
Alkoholverbot am Hauptbahnhof
Mehr als sechs Millionen Liter Bier werden auf der Theresienwiese jedes Jahr getrunken, ein paar Hundert Meter weiter gilt rund um den Hauptbahnhof ein ganztägiges Alkoholverbot. Das birgt Konfliktpotenzial. "Das wird sicherlich nicht einfach umzusetzen sein", sagt Böhle. "Das ganztägige Alkoholverbot in und um den Hauptbahnhof gilt auch während der Wiesn".
Die Kontrollen werden durch die Polizei und den Kommunalen Außendienst (KAD) weiter durchgeführt, allerdings mit dem entsprechenden Fingerspitzengefühl, wie die Sicherheitsbehörden betonen. Nicht jeder, der mit einem Wiesn-Bier am Bahnhofsvorplatz erwischt wird, muss damit rechnen, 75 Euro Strafe zu bezahlen. Wie sonst auch, werden die Kontrolleure bei Verstößen ermahnen und notfalls auch einen Platzverweis aussprechen. Die Kontrolltrupps des KAD werden zwischen Hauptbahnhof und Wiesn im Einsatz sein – von morgens um 9 Uhr bis zum nächsten Tag 6.30 Uhr.
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