Wiesn-Blaulicht: Hitler-Gruß, vermisste Frau, Todesfall

Reichlich zu tun hatte die Wiesn-Steife der Polizei auch am Dienstag auf der Theresienwiese. Neben einer verlorengegangen Alzheimerkranken und einem Wohnwagen-Einbrecher vermeldete die Polizei auch einen Todesfall.
von  az
Auch am Dienstag hatte die Polizei auf der Wiesn alle Hände voll zu tun.
Auch am Dienstag hatte die Polizei auf der Wiesn alle Hände voll zu tun. © dpa

München - Das tägliche Wiesn-Blaulicht der Münchner Polizei.

Diesmal unter anderem mit einem Maßkrugschläger, einer verlorengegangenen Frau auf dem Oktoberfest-Gelände und zwei Männern, die den Hitler-Gruß unter der Bavaria gezeigt haben.

Das Wiesn-Blaulicht der Polizei von Mittwoch

 

Betrunkener stört Rettungsdienst und bespuckt Polizisten

 

Am Dienstagnachmittag, gegen 17:00 Uhr, wurde eine Einsatzgruppe der Polizei zum Familienplatzl gerufen - eine gestürzte Person war der Grund.

Als die Beamten ankamen, wurde die Person durch den Rettungsdienst bereits versorgt. Ein 47-jähriger Mann versuchte daraufhin ständig, die Sanitäter vom stark alkoholisierten Patienten wegzudrücken. Die Polizei sprach ihm daraufhin einen Platzverweis aus, den der Mann aber nicht befolgte - stattdessen fing er an, die Polizisten zu beleidigen. Als er schließlich erneut mit Gewalt versuchte, zum Gestürzten zu gelangen, der bereits auf der Trage lag, wurde er von den Polizisten zu Boden gebracht - dadurch verletzte er sich leicht im Mund- und Nasenbereich.

Auf dem Weg zur Wiesn-Wache spuckte er einem 35-jährigen Polizeibeamten aus nächster Nähe blutige Spucke ins Gesicht. Der 47-Jährige wurde in Gewahrsam genommen und wegen Beleidigung und Körperverletzung angezeigt.

 

Polnischer Fahrraddieb mit offenem Haftbefehl festgenommen

 

In der Nacht auf Mittwoch kontrollierte die Polizei einen 48-jährigen Polen, der sich noch auf dem Festgelände befand.

Bei der Kontrolle stellte sich heraus, dass gegen ihn wegen einer Unfallflucht ein aktueller Haftbefehl über 3.450 Euro bestand. Außerdem war der Mann mit einem Fahrrad unterwegs, das er nach ersten Ermittlungen offensichtlich gerade gestohlen hatte. Bei der Durchsuchung des Polen konnten die Polizei ein großes Teppichmesser, sowie eine tragbare Säge finden.

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Seine Antwort: Er sei Trockenbauer - Messer und Säge gehören zu seinem Werkzeug. Er wurde der Haftanstalt überstellt, da er weder den ausstehenden Haftbefehl abwenden konnte, noch einen festen Wohnsitz in München hatte.

 

Gefährliche Körperverletzung auf der Toilette

 

Ein Fall vom Anstichtag: Ein 33-jähriger Hamburger ging gegen 19.45 Uhr auf die Toilette eines Festzeltes, anschließend stellte er sich in die Schlange zum Händewaschen. Hier wurde er mehrmals von einem unbekannten Mann angerempelt und geschubst. Als sich der Hamburger umdrehte, um mit dem Mann zu sprechen, schlug dieser ihm ins Gesicht. Benommen ging er zu Boden - seine Nase blutete.

Von einem unbekannten Zeugen wurde er zum Rettungsdienst gebracht. Nach der Erstversorgung wurden seine beiden Risswunden im Gesicht genäht, zudem hat er sich das Nasen- und Jochbein gebrochen. Nachdem die Gefahr bestand, dass er sein linkes Augenlicht verliert, wurde er in eine Spezialklinik verlegt, wo er in den nächsten Tagen operiert wird und mindestens bis Ende dieser Woche stationär verbleiben muss.

Aufgrund der Härte des Schlages, geht der 33-Jährige davon aus, dass er eventuell mit einem Maßkrug, geschlagen wurde.

Zeugenaufruf

Die Polizei sucht nach dem unbekannten Helfer, der den 33- Jährigen zum Rettungsdienst gebracht hatte, sowie nach Zeugen, die in der Schlange zum Händewaschen anstanden und den Vorfall eventuell beobachtet haben. Personen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich mit dem Polizeipräsidium München, Kommissariat 24, Tel. 089/2910-0, oder jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.

 

Alzheimerkranke Amerikanerin (75) geht auf dem Wiesn-Gelände verloren

 

Eine 75-jährige amerikanische Touristin verbringt derzeit mit ihrem Sohn in München ihren Urlaub - am Dienstag besuchten beide das Oktoberfest. Gegen 14.45 Uhr begab sich die an Alzheimer erkrankte Frau in einem Festzelt auf dieToilette. Danach wollte sie sich mit ihrem 43-jährigen Sohn vor dem Haupteingang des Festzeltes treffen, wo sie allerdings nicht eintraf. Der besorgte Sohn erstattete bei der Wiesn-Wache eine Vermisstenanzeige. Die Fahndung der Polizei verlief zunächst ergebnislos, etliche Stunden später (18:00 Uhr) wurde die 75-Jährige allerdings wohlbehalten hinter dem Hofbräu-Zelt gefunden.

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Russe und Pole mit Kind zeigen unter der Bavaria den Hitler-Gruß

 

Am Dienstagabend, gegen 18:40 Uhr, stellten sich ein 32-jähriger Festbesucher aus Polen zusammen mit seinem 4-jährigen Sohn und einem 46-jährigen Russen vor der Bavaria auf. Als sich die beiden Männer richtig positioniert hatten, zeigten sie gemeinsam den Hitler-Gruß. Die anwesende Ehefrau des Polen hielt die Situation fotografisch fest. Ein 47-jähriger Münchner beobachtete die Situation und verständigte die Wiesn-Wache. Beide Männer konnten noch vor Ort festgenommen werden. Zur Sicherung des Strafverfahrens musste jeder eine Sicherheitsleistung in Höhe von 500 Euro hinterlegen. Im Anschluss wurden sie aus dem polizeilichen Gewahrsam entlassen.

 

Festnahme nach versuchtem Wohnwagen-Einbruch

 

Ein Zeuge konnte am Dienstagabend einen 25-jährigen Mann aus der Ukraine beobachten, der sich im sogenannten Wohnwagenhof, dem abgesperrten Bereich der Schausteller, aufhielt. Hier versuchte der Mann in den Wohnwagen-Anhänger einer 56-jährigen Schaustellerin zu gelangen - dafür schob er die heruntergelassenen Rollläden nach oben. Er wurde von einem zufällig anwesend Ordner gesehen, der den Ukrainer stellen wollte. Als der 25-Jährige die anbahnende Konfrontation bemerkte, urinierte er plötzlich, "um von seinem eigentlichen Vorhaben abzulenken." Der Ordner rief daraufhin die Polizei und der Einbrecher konnte festgenommen werden.

 

Wiesn-Besucher (47) stirbt nach Bus-Unfall im Krankenhaus

 

Der 47-jährige Däne, der am Samstagabend von einem Linienbus in der Bayerstraße überfahren wurde (AZ berichtete), ist am Dienstagabend in einem Münchner Krankenhaus gestorben.

 

18-Jährige von Unbekanntem ins Gesicht geschlagen

 

Am Samstagabend war eine 18-jährige Frau mit zwei Freunden auf der Wiesn unterwegs. Zufällig trafen sie vier Freundinnen, die ihnen erzählten, dass sie von drei Männern belästigt werden, die an Brust und Po begrapschen würden. Daraufhin ging die 18-Jährige dazwischen und wurde sofort von einem der Männer mit der Faust ins Gesicht geschlagen. Die unbekannten Männer konnten flüchten, einer der Begleiter der Frau verfolgte die Täter noch und wurde daraufhin von einem der Männer in den Bauch geschlagen. Die 18-Jährige erlitt leichte Verletzungen, ihr Begleiter wurde nicht verletzt.

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Täterbeschreibung: Täter 1: Männlich, 176 cm groß, schlank, deutsch mit ausländischem Akzent, schwarzes T-Shirt, Jeans | Täter 2: Männlich, 176 cm groß, schlank, deutsch mit ausländischem Akzent | Täter 3: Männlich, 20 Jahre alt, kleinwüchsig, Bartstoppeln, schwarzes T-Shirt.

Zeugenaufruf: Personen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich mit dem Polizeipräsidium München, Kommissariat 15, Tel. 089/2910-0, oder jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.

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