Wiesn-Blaulicht: "Allah"-Schreihals, Profi-Dieb, Rock-Grapscher

Ein Mann versucht vergeblich, mit "Allah ist groß"-Geschrei, Panik auszulösen, ein Russe ist extra zum Klauen zum Oktoberfest angereist und ein Grapscher nutzt seine Chance im Vorbeigehen – das Wiesn-Blaulicht am 20.9.2016.
Von ganz großen Härtefällen blieb die Wiesn-Polizei am Montag offenbar verschont. Und dennoch vergeht kein Tag auf dem Oktoberfest, ohne dass sich wer daneben benimmt. Es geht um Panikmacher, Essens- und Taschendiebe. Außerdem berichtet die Polizei von einem Fall sexueller Belästigung vom Samstag.
Das sind die aktuellen Polizeimeldungen von der Wiesn.
Wiesn-Blaulicht verpasst? Hier gibt's die Polizeimeldungen vom Vortag
+++ Betrunkener plärrt "Allah ist groß" +++
Ein 25-Jähriger aus dem Landkreis München ist am Montagabend vor dem Schützenfestzelt auf eine in diesen Tagen wirklich saudumme Idee gekommen: Völlig betrunken brüllte er in der Menschenmenge lauthals zuerst „Allah ist groß“ und anschließend „Boom“ – für eine imaginäre Bombenexplosion.
Eine Polizeistreife versuchte dem Arbeitslosen klarzumachen, dass sein Verhalten im ungünstigsten Fall eine Massenpanik auslösen könnte. Doch selbst das begriff der Oberbayer nicht. Die Beamten nahmen ihn deshalb mit auf die Wiesn-Wache. Nachdem er in einer der Ausnüchterungszellen einige Zeit gesessen und über sein Verhalten nachgedacht hatte, gewann die Vernunft die Oberhand über den Alkohol (1 Promille). Der 25-Jährige durfte schließlich wieder gehen.
+++ Beim fremden Brotzeitbrettl zugelangt +++
Ein 21-jähriger aus Garmisch-Patenkirchen hat am Montagnachmittag, gegen 15.30 Uhr, beim Anblick eines Brotzeitbrettls im Schottenhamel auf dem Nachbartisch nicht an sich halten können und sich ungefragt bedient. Der Stadtpfarrer von St. Maximilian Rainer Maria Schießler, der während der Wiesnzeit als Bedienung im Schottenhamel arbeitet, erwischte den Langfinger und forderte ihn auf, das Essen zu bezahlen.
Da sich der junge Mann eher aggressiv als reumütig zeigte, wurde er zunächst vom Ordnungsdienst ins Büro gebracht. Polizeibeamte der Wiesn-Wache beschimpfte er kurz darauf ausfällig. Da er weder einsichtig war, noch in irgendeiner Weise beruhigt werden konnte, wurde ein Gewahrsam im Polizeipräsidium angeordnet.
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+++ Augsburger greift Security und Polizisten an +++
Am Montagabend, gegen 21.25 Uhr, hat ein 35-Jähriger in der Fischer Vroni einen Ordner angegriffen. Die Security begleitet den Mann aus Augsburg nach draußen, hinzugerufene Polizeibeamte erteilten ihm einen Platzverweis. Als die Polizisten den Mann vom Festzelt wegführten, wurde er ausfällig. Von den üblen Beleidigungen ließen sich die Beamten zwar nicht provozieren, als er dann aber gewaltbereit seine Fäuste ballte, nahmen sie ihn in Gewahrsam. Bei der Durchsuchung des Mannes wurden ein Obstmesser und ein kleines Taschenmesser gefunden, die auf dem Festgelände bekanntermaßen verboten sind. Er musste bis zum frühen Dienstagmorgen in einer Zelle ausnüchtern.
+++ Profi-Dieb aus Russland überführt +++
Gegen 23.30 Uhr beobachteten Taschendiebfahnder einen Russen, der einem offensichtlich bis zur Handlungsunfähigkeit betrunkenen Wiesn-Gast Hilfe anbot. Die bestand aber darin, dessen Geldbeutel zu klauen, zu entleeren und anschließend wegzuwerfen.
Bei der folgenden Durchsuchung des 45-Jährigen wurde eine größere Menge Bargeld und ein Mobiltelefon gefunden. Der Täter muss sich nun vor dem Ermittlungsrichter verantworten. Aufgrund seiner routinierten Vorgehensweise geht die Polizei davon aus, dass es sich beim Beschuldigten um einen professionellen Taschendieb handelt, der eigens zu Tatbegehungen zum Oktoberfest angereist ist. Er hatte Fahrkarten für die Zeit der Wiesn dabei und reiste offensichtlich aus der Tschechischen Republik ein.
+++ Amerikanerin unter den Rock gegriffen +++
Dieser Fall, von dem die Polizei am Dienstag berichtet, ereignete sich bereits am Samstag. Ein 40-jähriger Münchner hatte gegen 21.15 Uhr die Gelegenheit genutzt und einer 27-jährigen Amerikanerin, die gerade an ihm vorbei ging, unter den den Rock in den Intimbereich gefasst. Die junge Frau meldete den Vorfall umgehend bei der Polizei. Der Tatverdächtige konnte noch vor Ort angetroffen und vorläufig festgenommen werden. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wurde er wieder entlassen.