Wiesn-Attentat 1980: Gedenktafel im Rathaus enthüllt

Am Münchner Rathaus wurde am Dienstag eine Gedenktafel enthüllt, die an die Opfer des Oktoberfest-Anschlags 1980 erinnern soll.
von  dpa
Eine Gedenktafel an das Münchner Wiesn-Attentat ist an einem Treppenaufgang im Rathaus zu sehen. Die Gedenktafel erinnert an die Toten und Verletzten des Attentats auf das Oktoberfest am 26. September 1980.
Eine Gedenktafel an das Münchner Wiesn-Attentat ist an einem Treppenaufgang im Rathaus zu sehen. Die Gedenktafel erinnert an die Toten und Verletzten des Attentats auf das Oktoberfest am 26. September 1980. © dpa/Matthias Balk

München - Eine Gedenktafel am Münchner Rathaus soll 38 Jahre nach dem verheerenden Anschlag auf das Oktoberfest an die Opfer der schrecklichen Tat erinnern. Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) enthüllte die Tafel am Dienstag gemeinsam mit Dimitrios Lagkadinos, der bei dem Anschlag im Alter von 17 Jahren seine Beine verlor.

"Die lange Zeit, die vergangen ist, hat uns gezeigt, dass die Erinnerung immer mehr verblasst", sagte Lagkadinos. Die Tafel sei "ein Schritt in die richtige Richtung, damit wir nicht vergessen".

Am 26. September 1980 explodierte eine Bombe am Haupteingang der Wiesn und riss zwölf Besucher sowie den Attentäter und Rechtsextremisten Gundolf Köhler in den Tod. 211 Menschen wurden verletzt; einige von ihnen, wie Lagkadinos, schwer.

"Aufarbeitung muss weitergehen"

Die Inschrift der Tafel lautet: "Ihr unbeachtetes Leid mahnt uns zur Fürsorge. Rechtsextreme Taten fordern unsere Wachsamkeit. München erinnert an alle Betroffenen und Todesopfer des Oktoberfest-Attentats vom 26.09.1980." Reiter betonte, der Text setze bewusst einen Schwerpunkt auf die Versäumnisse. Schließlich seien die Hintergründe des Attentates noch immer nicht vollständig geklärt. "Die Aufarbeitung muss weitergehen."

Auf der Theresienwiese, dem Ort des Anschlags, steht schon lange ein Mahnmal, das nach Angaben Reiters aber überarbeitet werden soll. Das ist - ebenso wie die Gedenktafel - Teil eines 2015 ins Leben gerufenen Forschungsprojektes, das die Schicksale der Opfer dokumentieren soll.

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