Weißwurst-Leberkäs, Biereis und Megaschaukel: Das ist neu auf der Wiesn

Schneller, höher, weiter - das reicht auf dem Oktoberfest schon lange nicht mehr. Das größte Volksfest der Welt sucht nach neuen Sinnesräuschen.
von  dpa
Riesenschaukel "Konga" lädt zum rasanten Flug durch den Urwald.
Riesenschaukel "Konga" lädt zum rasanten Flug durch den Urwald. © imago

München - Das Münchner Oktoberfest rüstet dieses Jahr mit Hightech-Fahrgeschäften auf. Die weltweit höchste und schnellste Megaschaukel, das höchste transportable Hochhaus mit einem Roller-Parcour am nahen Abgrund und die größte mobile Geisterbahn - unerschrockene und schwindelfreie Besucher dürften dieses Jahr auf dem größten Volksfest der Welt auf ihre Kosten kommen.

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Auch im kulinarischen Bereich dehnt das vor allem für Bier, Brezn und Hendl bekannte Volksfest seine Palette in neue Bereiche aus. Vegan wird auf dem traditionell fleischlastigen Fest immer mehr salonfähig, und bei den anderen Spezialitäten greifen Gastronomen und Standlbesitzer tief in die Ideenkiste: Es gibt Weißwurst-Leberkäs, Biereis, Zuckerwatte in Blumenform - und für Diabetiker mit Birkenzucker gebrannte Cashew- und Macadamia-Nüsse, wie Wiesnchef Josef Schmid (CSU) am Donnerstag ankündigte.

Neben dem regulären Oktoberfest warte die Oide Wiesn mit besonders viel Tradition und Gemütlichkeit auf - und nostalgischen Fahrgeschäften wie dem Motodrom von 1928 mit seinen Steilwandfahrern.

Möglichst schnell im Kreis reicht bei den Fahrgeschäften allerdings schon lange nicht mehr. Die Riesenschaukel "Konga" lädt zum rasanten Flug durch den Urwald, mit allen Sinneseindrücken: Feuer spuckende Voodoo-Masken, Vogelgezwitscher und Affengeschrei. "Es duftet nach reifen Mangos und Kokosnüssen", sagte Schmid, der zweiter Bürgermeister ist. Und nach dem Einwurf eines Ex-Wiesn-Stadtrats: "Ich hoffe, das Affengeschrei erinnert nicht an eine Stadtratsitzung."

Die Wiesn biete dieses Jahr einmal mehr "alles, was man zum ordentlichen Ausflug braucht", sagte der amtierende Wiesn-Stadtrat Georg Schlagbauer (CSU). "Mich freut es, dass wir das Schaustellerische wieder mehr herausstellen."

Erstmals gibt es vor der Wiesn Führungen über die Großbaustelle. "Wir wollen damit der starken Nachfrage nachkommen", sagte Schmid. Viele seien neugierig, wie der Aufbau funktioniere. Für den Aufbau ist die Theresienwiese abgesperrt. Das Betreten ist verboten, wenn Kräne riesige Dachfirste und ganze Bierzeltwände hin- und herhieven und Lkw Container mit Bauteilen anliefern.

Der Wirtschaftswert der Wiesn sei für dieses Jahr erneut mit einer Milliarde Euro prognostiziert, so hoch wie 2008. Schmid: "Das ist ein stabiler Wert."

Erstmals sollen Münchner in diesem Jahr bessere Reservierungschancen haben. Sie können in manchen Zelten ohne den Kauf eines Verzehrgutscheins reservieren: Wirte dürfen an sie probeweise am Samstag und an Sonn- und Feiertagen bis zu 15 Prozent der Plätze im bisher reservierungsfreien Bereich vergeben. Wirtesprecher Toni Roiderer äußert sich zurückhaltend, es werde sich zeigen, ob sich die Regelung bewähre. "Wir schauen, wie wir das machen", sagte er. "Nachher weiß ich mehr."

Die Wiesn dauert vom 19. September bis 4. Oktober. Die Maß Bier ist erstmals nicht unter zehn Euro zu haben. Die Preise liegen zwischen 10,00 und 10,40 Euro.

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