Poschner's Hendlbraterei klagt gegen Wiesn-Rausschmiss

Der Traditionsbetrieb Poschners Hühner- und Entenbraterei bekommt dieses Jahr keine Zulassung für die Wiesn. Die Betreiber-Familie klagt nun gegen die Ablehnung.
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Aus nach 80 Jahren auf der Wiesn: Poschner's Hühner- und Entenbraterei bekommt dieses Jahr keine Lizenz.
imago Aus nach 80 Jahren auf der Wiesn: Poschner's Hühner- und Entenbraterei bekommt dieses Jahr keine Lizenz.

München - Mitte April wurde bekannt, dass " Poschner's Hühner-und Entenbraterei keine Zulassung für die Wiesn erhält. Wie der Anwalt der Betreiber-Familie am Donnerstag mitteilte, klagt das Unternehmen nun gegen die Wiesn-Ablehnung.

Laut "Süddeutscher Zeitung" beruft sich die Klage vor allem auf die vermeintlich mangelnde Transparenz bei der Vergabe der Wiesn-Lizenzen. In einem Brief an Oberbürgermeister Dieter Reiter und den Zweiten Bürgermeister Josef Schmid betont der Anwalt der Betreiber-Familie, Florian Besold die Ablehnung sei "weder tatsächlich noch rechtlich nachvollziehbar". Des Weiteren verweist er auf mehrere hundert Beschwerdebriefe an die Stadt, in denen Bürger vermeintliche Vetternwirtschaft kritisieren, betont dabei aber ausdrücklich, dass dies von der Firma Poschner "weder initiiert, noch in irgendeiner Weise mitbestimmt war".

Der Anwalt wundert sich zudem darüber, dass entgegen den Aussagen vieler "Verantwortungsträger der Stadt", die eigentlich Unternehmen, "die nach Münchnerischer Tradition noch Oasen eines unaufgeregten, ruhigen und familienfreundlichen Oktoberfestgenusses sind" fördern will, hier die Entscheidung "zugunsten eines Unternehmens, das erkennbar nach anderen ,Event-orientierten Grundsätzen' das zukünftige Geschäft betreiben will" gefallen ist.

Gegenüber der SZ meint der Anwlat: "Ich bin empört. Man muss doch mal sehen, Josef Able hat als gastronomischer Wiesnwirt kaum Erfahrung. Was will die Stadt eigentlich? Will sie nur noch Eventangebote oder doch, wie immer alle betonen, familienfreundliche Angebote?"

Lesen Sie hier: Nach 80 Jahren: Wiesn-Aus für Poschner's Hendlbraterei

Besold betont, dass sich die Familie Luff in einer eigenen Anfrage an die Bürgermeister gewandt habe, was neben den Beschwerdebriefen der Bürger dazu geführt habe, dass am 14. Juli im Münchner Stadtrat noch einmal über die Vergabemodalitäten diskutiert wird. Das Problem: Bis dann wären die Fristen zur Klageerhebung abgelaufen. Deshalb sei es notwendig gewesen, die Klage vorher einzureichen, teilt der Anwalt Reiter und Schmid mit.

Laut SZ könnte der Fall eine Grundsatzdebatte über die Transparenz der Vergabe der Wiesn-Lizenzen heraufbeschwören. "Das Punktesystems ist völlig undurchsichtig", so Besold.

Lesen Sie hier: Wiesn 2015 - Maß Bier überall über 10 Euro?

Statt des Familienbetriebs Luff hat im April der Mitbewerber Josef Able den Zuschlag bekommen, ebenfalls für eine Hühnerbraterei. Able, der drei Jahre ältere Bruder von Marstall-Chef Siegfried Able, hatte bisher zusammen mit seiner Frau Claudia einen Spanferkel-Imbiss an der südwestlichen Ecke des Löwenbräuzeltes.

Bereits letztes Jahr, nach der gelungenen Bewerbung von Siegfried Able als Hippodrom-Nachfolger mit seinem Marstall Zelt, wurde offen von „Mauschelei“ und „Spezlwirtschaft“ gesprochen.

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