Steigende Mehrkosten: Wie teuer eine 2G-Wiesn werden könnte

Ob das Oktoberfest in diesem Jahr wirklich stattfinden kann, ist noch unklar. Im Gespräch ist eine 2G-Wiesn, die deutlich teurer würde. Die Planungen laufen bereits.
Michael Schleicher |
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Abends einfach nur über die Theresienwiese schlendern – das wird dieses Jahr wenn dann wohl nur für Geimpfte und Genesene möglich sein.
Abends einfach nur über die Theresienwiese schlendern – das wird dieses Jahr wenn dann wohl nur für Geimpfte und Genesene möglich sein. © imago/Arnulf Hettrich

München - Nach zwei Corona-Absagen in Folge soll das Oktoberfest in diesem Jahr endlich wieder stattfinden. Bei der Stadt laufen bereits jetzt die Planungen, wie eine Wiesn unter Pandemie-Bedingungen umsetzbar sein könnte. Eine endgültige Entscheidung soll dann spätestens im Mai erfolgen.

Wohl nur Geimpfte und Genesene auf der Wiesn

Was aber bereits jetzt schon klar ist: Ein Oktoberfest wie aus der Vor-Corona-Zeit wird es nicht geben, aktuell wird über Zugangsbeschränkungen und mögliche Maßnahmen diskutiert – vieles deutet auf die 2G-Regel hin. Darauf hatte sich ein interfraktioneller Arbeitskreis des Stadtrats in der vergangenen Woche geeinigt.

Bedeutet: Ausschließlich vollständig gegen Covid-19 Geimpfte sowie Genesene erhalten Zutritt zum Gelände, dürfen ihre Maß im Bierzelt trinken, mit dem Riesenrad fahren oder einfach nur über die Theresienwiese schlendern.

Die Einführung der 2G-Regel auf der Wiesn würde deutliche Mehrkosten nach sich ziehen, das fürs Oktoberfest zuständige Referat für Arbeit und Wirtschaft (RAW) hat dazu bereits erste interne Berechnungen angestellt, wie es auf AZ-Nachfrage mitteilt. Demnach sei für eine Wiesn unter Corona-Bedingungen zusätzlicher personeller und logistischer Aufwand nötig. Aufwand, der zusätzlich kostet.

Zugangskontrolle auf dem Oktoberfest: 500 zusätzliche Ordner nötig

Diese aktuellen Überlegungen gehen vom Szenario aus, dass an den Eingängen die Zutrittsberechtigung geprüft werden muss, um die 2G-Regel auf der Wiesn durchzusetzen. "Dafür werden pauschal bis zu 500 zusätzliche Ordnerpositionen benötigt", teilt das RAW mit. Zum Vergleich: Normalerweise sind rund 600 Sicherheitskräfte auf der Wiesn im Einsatz.

Zudem werde es nötig sein, ein digitales System oder Eintrittsbändchen zu beschaffen, damit eine möglichst rasche Prüfung erfolgen kann. Zuletzt hatte Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) öfter die Möglichkeit der Bändchen ins Spiel gebracht.

Je nach Lösung würden dabei unterschiedlich hohe Kosten auf die Stadt zukommen. Nach der Kalkulation des RAW würde eine digitale Kontrolle Mehrkosten von bis zu 7,5 Millionen Euro verursachen, bei Eintrittsbändchen für die Besucher wären es sogar 14 Millionen Euro. "Dazu kommen die üblichen Kosten von etwa zehn Millionen Euro", erklärt das RAW weiter.

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Es sei "unausweichlich", dass man für die Kontrolle der Zugangsregelung "viel Geld in die Hand nehmen" und deutlich mehr Personal beim Sicherheitsdienst bestellen müsse, sagt Wiesn-Chef Clemens Baumgärtner (CSU) auf AZ-Nachfrage. "Gleichzeitig wollen wir aber keine großen Preissprünge auf dem Festplatz. Wie das gehen kann, daran arbeiten wir."

Wiesn-Chef Clemens Baumgärtner (CSU).
Wiesn-Chef Clemens Baumgärtner (CSU). © Sven Hoppe/dpa/Archivbild

Das RAW prüfe derzeit wie und über welchen Zeitraum die steigenden Mehrkosten auf die Beschicker des Oktoberfest umgelegt werden können. Bedeutet ebenfalls: Bereits 2022 könnte die Wiesn für die Millionen Besucher aus dem In- und Ausland deutlich teurer werden.

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20 Kommentare
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  • Candid am 21.01.2022 07:27 Uhr / Bewertung:

    Interessant zu Wissen wäre, mit welcher Besucherzahl ausgegangen wird bei dieser Kostenschätzung.

    Ich kann mir gut vorstellen, dass nur eine sehr kleine Minderheit bereit ist, sich dieser Gefahr einer Ansteckung auszusetzen.

  • freeman am 21.01.2022 01:34 Uhr / Bewertung:

    Ein paar große Zugänge, Eintritt verlangen (z.B. Erwachsene 10€) und fertig - eigentlich ganz einfach. Klappte doch auch immer bei riesigen Festivals, Konzerten, Karneval, Freizeitparks usw. Durch das Eintrittsgeld gibt's bestimmt auch keine Mehrkosten - die armen Wirte sollen ja nicht am Hungertuch nagen. zwinkern

  • Bluto am 20.01.2022 23:42 Uhr / Bewertung:

    Ich kann nur an alle Unentschlossenen appelieren: Nicht hingehen! Es ist ganz schrecklich dort! Sagt es auch Euren ausländischen Freunden und Bekannten: Es lohnt nicht die Reise!
    Und macht Euch keine Sorgen um die Schausteller*innen und Bewirtenden: Es wird so selbstlose Menschen geben wie mich, die sich opfern werden, den notwendigen Umsatz zu generieren.
    Wir betrachten das als patriotische Pflicht.

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