Immer wieder hitzig diskutiert: Nun kommen rassistische und sexistische Motive auf dem Oktoberfest weg

Rassistische und sexistische Darstellungen auf Wiesn-Fahrgeschäften haben in den letzten Monaten für reichlich Zwist gesorgt. Nun ist eine Lösung gefunden.
Myriam Siegert,
Jan Krattiger
Jan Krattiger
|
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
52  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Der Stand mit diesem Bild, auf dem ein Schwarzer einer Frau unter das Dirndl schaut, ist ein häufiger Gast in München - auf der Wiesn und der Auer Dult.
Der Stand mit diesem Bild, auf dem ein Schwarzer einer Frau unter das Dirndl schaut, ist ein häufiger Gast in München - auf der Wiesn und der Auer Dult. © Heinz Gebhardt

München - Im interfraktionellen Arbeitskreis zur Wiesn, der regelmäßig nichtöffentlich tagt, hat man sich mit den betroffenen Schaustellern geeinigt, die kritischen Motive zu ändern. "Ich bin zufrieden und auch froh und erleichtert", sagt Wiesn-Stadträtin Anja Berger (Grüne).

Froh sei sie auch, dass die betroffenen Schausteller sehr konstruktiv und kooperativ mitgearbeitet hätten.

Wiesn: Sexistische und rassistische Bilder kommen weg

Dass die Darstellungen geändert werden, sei "richtig und wichtig", betont Berger, aber "eben auch nicht selbstverständlich". "Das ist für die ein existenzielles Thema", betont Berger.

Auch SPD-Stadtrat Klaus-Peter Rupp betont, die zwei Schausteller, um die es gehe, die Betreiber des "Voodoo Jumper" sowie der Wurfbude "Crazy Alm", hätten schon im Vorfeld viel getan und unabhängig von der gestrigen Sitzung von sich aus Vorschläge unterbreitet, die auch auf Zustimmung gestoßen seien.

Neue Bilder an Fahrgeschäften: Schausteller zahlen selbst

Mit den Fachstellen Rassismus und für Gleichstellung, die zuvor ihre Einschätzung abgegeben hätten und beratend zur Seite standen, habe man "das dann noch etwas konkretisiert" und habe "jetzt ein gutes Ergebnis", so Rupp. Das Unterfangen sei natürlich "etwas zeitkritisch, aber wir gehen davon aus, dass sie es für heuer noch schaffen".

Wiesn-Chef Clemens Baumgärtner (CSU) sagte zur AZ, er sei froh, dass eine auch für die Schausteller tragbare Lösung gefunden sei. Er hoffe aber, dass dies "am Ende nicht über die Kosten ausgetragen werde." Diese tragen die Schausteller selbst. 

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

Immer wieder hitzig diskutiert: Rassistische und sexistische Bilder auf der Wiesn

Im vergangenen April kochte erneut die Debatte um die Darstellungen auf einigen Wiesn-Fahrgeschäften hoch. Der Betreiber der "Top Spin Fresh" kündigte an, darum sein Fahrgeschäft zu verkaufen. Unter anderem Katrin Habenschaden (Grüne), die zweite Bürgermeisterin, kritisierte die rassistischen und sexistischen Bilder an Wiesn-Fahrgeschäften.

Der Wiesn-Chef Clemens Baumgärtner (CSU) verteidigte zunächst die Schausteller, lenkte aber schließlich ein und sagte, auch er wolle sich für eine "vertretbare Lösung" einsetzen. Die scheint die Stadt nun gefunden zu haben, knapp drei Monate bevor die nächste Wiesn am 16. September losgeht.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
52 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Der wahre tscharlie am 24.06.2023 14:05 Uhr / Bewertung:

    Für die "Männerwelt" die anscheinend immernoch nicht verstanden haben, worum es bei dem obigen Foto geht, und hier die absurdesten "Argumente" anführen, Zitate der Polizei:

    "Der neu geschaffene § 184k StGB „Verletzung des Intimbereichs durch Bildaufnahmen“ sieht eine Geld- oder Freiheitsstrafe von bis zu zwei Jahren vor. Als neuer Paragraph ergänzt er seit dem 1. Januar 2021 die im 13. Abschnitt des Strafgesetzbuches geregelten „Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung“. (.......) "Unter den englischen Begriffen „Upskirting“ und „Downblousing“ versteht man eine unbefugte, absichtliche oder wissentliche Herstellung von Video- oder Bildaufnahmen von Genitalien, dem Gesäß, der weiblichen Brust oder diese Körperteile bedeckende Unterwäsche."

    Wer es jetzt immernochnicht verstanden hat, dem ist wahrlich nicht mehr zu helfen.

  • Durchblicker am 25.06.2023 16:10 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Der wahre tscharlie

    Danke für die Belehrung und ich bin auch gut im Lesen. Dieses Gesetz ist auch durchaus sinnvoll, aber was hat es bitte mit diesen Wiesnbildern zu tun?

  • Der wahre tscharlie am 25.06.2023 20:51 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Durchblicker

    Lesen reicht nicht immer aus, um das mal so zu sagen.....
    Siehe hier >> "Unter den englischen Begriffen „Upskirting“ und „Downblousing“ versteht man eine unbefugte, absichtliche oder wissentliche Herstellung von Video- oder Bildaufnahmen von Genitalien, dem Gesäß, der weiblichen Brust oder diese Körperteile bedeckende Unterwäsche."

    Was bitte ist daran, in Bezug zu dem eingebetteten Foto im Artikel nicht zu verstehen????

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.