Prost! - Das sind die 14 großen Bierzelte auf der Wiesn
München - Insgesamt 14 große Bierzelte gibt es auf der Wiesn – sie sind für die meisten Gäste wohl der Hauptgrund für den Oktoberfestbesuch. Während es in einigen Zelten etwas traditioneller und gemütlicher zugeht, sind andere bei den Feierwütigen schon als Partytempel bekannt. Auch das Flirten läuft in einigen Zelten besser als in anderen. Damit der Wiesn-Besuch vor dem Start am 17. September auch richtig geplant werden kann, gibt es hier einen Überblick über die großen Zelte und ihre typischen Besucher.
Schottenhamel
Foto: dpa
Im Schottenhamel findet jedes Jahr der Wiesn-Anstich statt. Diese Ehre gebührt ihm auch, denn es ist seit 1867 auf der Wiesn und damit das älteste Zelt. Trotz dieser Tradition ist das Zelt aber gerade beim jüngeren Publikum und den Münchner Studenten sehr beliebt.
Zu essen gibt es die Wiesn-Klassiker und einen hervorragenden Kaiserschmarrn. Übrigens: Albert Einstein hatte als junger Mann einen Ferienjob im Zelt und half, die erste elektrische Lichtanlage zu installieren.
Sitzplätze innen: 6.000
Sitzplätze außen: 4.000
Brauerei: Spaten
Pschorr-Bräurosl
Foto: dpa
Die Bräurosl wird gekennzeichnet von zwei Maibäumen und ist seit 1901 auf der Wiesn. Namensgeberin war die schöne Tochter der Brauereibesitzer. Von ihr stammt auch die Tradition, eine Jodlerin im Zelt auftreten zu lassen. Daneben gibt es aber auch Wiesn-Hits zum Mitsingen und Feiern.
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Hier trifft man vor allem auf einheimische Gäste. Ein Highlight ist der Gay-Sunday am ersten Wiesn-Sonntag. Dann vergnügt sich hier die Münchner Schwulengemeinde.
Sitzplätze innen: 6.200
Sitzplätze außen: 2.200
Brauerei: Hacker-Pschorr
Schützen-Festzelt
Foto: imago/Michael Westermann
Das Schützen-Festzelt ist seit 1876 auf der Wiesn und somit auch eines der ältesten Semester. Anders als das Publikum: Das Zelt zieht neben jüngeren Gästen auch die Münchner High Society und sogar Angehörige der Adelsfamilien an.
Genießer schwärmen vom Spanferkel und Kaiserschmarrn. Auch das Löwenbräu-Bier sagt den Gästen zu. Trotz der ausgelassenen Party-Stimmung kein typisches Touristenzelt.
Sitzplätze innen: 5.100
Sitzplätze außen: 1.400
Brauerei: Löwenbräu
Armbrustschützenzelt
Foto: imago/Ralph Peters
Bei den Armbrustschützen herrscht Dorffest-Stimmung. Seit 1910 auf der Wiesn vertreten und seit 1935 der Austragungsort der Deutschen Armbrustmeisterschaften. Hier geht es besonders urig zu. Das Zelt ist also eher etwas für Traditionalisten aller Altersklassen. Musikalisch bekommt man hier noch viel urbayerische Blasmusik zu hören, die Kapelle hat aber auch die Wiesn-Klassiker drauf.
Ausgeschenkt wird Paulaner Bier. Traditionell findet hier außerdem jedes Jahr kostenlose Bewirtung für 200 Münchner Senioren statt. Übrigens: Im Anbau gibt es echte Schießbahnen.
Sitzplätze innen: 5.830
Sitzplätze außen: 1.600
Brauerei: Paulaner
Löwenbräu
Foto: dpa
Ob es nun daran liegt, dass der markante brüllende Löwe auf dem Festzeltturm nicht zu übersehen liegt – das Löwenzelt ist eines der größten Touristenzelte auf der Wiesn. Die Stimmung ist einmalig, finden viele Gäste. Seit 1910 steht das Zelt auf der Wiesn und lädt Ortsansässige und internationale Gäste ein. Einmalig gut ist aber auch das soziale Engagement: Denn der Festwirt legt besonderen Wert darauf, mit seinem Zelt die Umwelt zu schonen.
Sitzplätze innen: 5.700
Sitzplätze außen: 2.800
Brauerei: Löwenbräu
Fischer Vroni
Foto: dpa
Kulinarisch ist die Fischer Vroni eines der Highlights auf der Wiesn. Seit 1904 gibt es das Zelt, in dem neben Hendln und Brezen auch zahlreiche Fisch-Spezialitäten zu haben sind. Getrunken wird dazu Augustiner Bier. Die Fischer Vroni ist eher ein Zelt für Genießer, auch wenn hier wie bei allen Zelten, auch die Feierlustigen auf ihre Kosten kommen. Insgesamt geht es aber eher ruhiger zu.
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Früher hat hier der traditionelle Wiesn-Gottesdienst stattgefunden, mittlerweile wurde dieser in den Marstall verlagert.
Sitzplätze innen: 2.695
Sitzplätze außen: 700
Brauerei: Augustiner
Winzerer Fähndl
Foto: imago/Michael Westermann
Das Paulaner-Festzelt "Winzerer Fähndl2 zeigt gleich, was Sache ist: Auf dem Dach befindet sich ein Maßkrug im XXL-Format. Das Zelt ist eines der Promi-Zelte, wo sich die High Society der Wiesnstimmung hingibt. Die Stimmung ist familiär aber trotzdem ausgelassen. Viele Münchner finden, dass sich das Winzerer Fähndl von den großen Zelten her am ehesten den ursprünglichen Geist der Wiesn erhalten hat.
Sitzplätze innen: 8.450
Sitzplätze außen: 2.450
Brauerei: Paulaner
Hacker-Festzelt
Foto: dpa
Seit 1894 auf der Wiesn, aber kein bisschen leise: Das Hacker-Zelt ist DIE Party-Location unter den Wiesnzelten. Erkennbar ist es an den Schäffler-Figuren auf dem Dach – das übrigens in Cabrio-Manier auseinandergefahren werden kann und so an schönen Tagen Freiluft-Vergnügen ermöglicht.
Traditionell bayerische Küche trifft auf angesagte Partybands. Passend zum modernen Publikum stehen auch Angebote auf der Speisekarte. Kein Wunder, dass hier vor allem die Jugend gerne feiert. Vor allem an den Wochenenden zählt das Hacker-Festzelt darum aber auch zu den am schnellsten überfüllten Zelten. Aber auch in anderer Hinsicht ist das Zelt sehr modern: Es achtet ganz besonders auf Umweltverträglichkeit und setzte zum Beispiel als eines der ersten komplett auf Energiesparlampen.
Sitzplätze innen: 6.900
Sitzplätze außen: 2.400
Brauerei: Hacker-Pschorr
Augustiner-Festhalle
Foto: dpa
Viele Münchner schwören auf das Augustiner-Bier. Eine Besonderheit: Das Bier wird hier noch in traditionellen Holzfässern gelagert und mit einem speziellen Bierfassaufzug befördert. Das Zelt, das seit 1898 auf der Wiesn steht, bietet die perfekte Mischung aus Tradition und Moderne für viele Besucher.
Tagsüber gibt es Blasmusik, abends Partystimmung. Entsprechend gemischt ist das Publikum: Betagte Stammtischbrüder treffen hier auf junge Familien. Apropos: Dienstags gibt es ermäßigte Preise für Familien – eine Wohltat auf dem Fest, wo das Bier auch dieses Jahr wieder über 10 Euro kostet und auch das Hendl häufig die 10-Euro-Marke knackt.
Sitzplätze innen: 6.000
Sitzplätze außen: 2.500
Brauerei: Augustiner
Hofbräu-Festzelt
Foto: imago/Ralph Peters
"Hofbräu" scheint trotz der phonetischen Herausforderung für viele ausländische Gäste eines der geläufigsten Wörter zu sein. Kein Wunder, das Hofbräuhaus hat längst internationalen Kultstatus erreicht. Und so ist auch das Wiesnzelt der Brauerei gerade bei Touristen bekannt und beliebt.
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Seit 1952 gibt es das größte Zelt auf der Wiesn. Die Gäste kommen aus aller Welt, die Stimmung ist legendär. Gespielt werden vor allem internationale und deutsche Hits.
Sitzplätze innen: 6.898
Sitzplätze außen: 3.022
Brauerei: Hofbräu
Weinzelt
Foto: dpa
Wer denkt, zur Wiesn gehört nur Bier, der irrt sich: Ein Wienzelt war immer fester Bestandteil des Oktoberfests. Im aktuellen, Kufflers Weinzelt, gibt es Wein, Sekt und Champagner – und zwar durchaus edle Tropfen. Die Musik ist gut, die Stimmung ebenfalls. Ein Highlight ist die Speisekarte, die sogar asiatische Spezialitäten zu bieten hat. Das Publikum ist etwas älter, weiß die hervorragende Atmosphäre aber auf jeden Fall zu schätzen.
Sitzplätze innen: 1.920
Sitzplätze außen: 580
Brauerei: reichhaltige Wein-, Sekt- und Champagnerkarte, Paulaner Weißbier
Ochsenbraterei
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Der ganze Ochs am Spieß verleiht dem Zelt seinen Namen und seine eigene Spezialität: Ochsenfetzen in der Semmel sind zur Wiesn-Zeit heiß begehrt. Begleitet werden sie vom hauseigenen Spaten-Bier.
Nicht nur wegen der kulinarischen Highlights deckt das Zelt eine breite Zielgruppe ab: Tagsüber findet man hier noch besonders leicht ein gemütliches Plätzchen und kann bei Blasmusik ein gutes Mittagessen genießen. Das schätzen vor allem die eingesessenen Münchner. Abends ist das Partylaune angesagt, die mit Wiesn-Hits und vielen Klassikern auch die Ü30-Fraktion lockt.
Sitzplätze innen: 5.900
Sitzplätze außen: 1.500
Brauerei: Spaten
Käfer Wies'n-Schänke
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Die Käfer Schänke ist der Winzling unter den großen Wiesn-Zelten. Hierher zieht es vor allem Stars und Promis – nicht zuletzt, weil auch der Wirt selbst schon Promi-Status hat. Neben Paulaner-Bier gibt es hier darum auch Champagner für die Bussi-Bussi-Gesellschaft. Die Feinkost stammt selbstverständlich aus dem Sortiment von Käfer. Die Atmosphäre ist urig, die Stimmung verrät Feierlaune. Aber Vorsicht: Hier kommt nicht jeder rein.
Sitzplätze innen: 1.000
Sitzplätze außen: 1.900
Brauerei: Paulaner
Marstall-Festzelt
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Der Jungspund auf der Wiesn: Erst seit 2014 gibt es das Zelt, welches das alte Hippodrom abgelöst hat. Die Gäste haben hier die Wahl zwischen zwei Bieren: Franziskaner Weißbier und Spaten Oktoberfestbier. Das junge Zelt muss noch seine endgültige Nische finden – hat aber auf jeden Fall das Zeug zum Partyzelt: Die farbenfrohe Einrichtung und die Stimmungsmacher auf der Bühne tragen ihren Teil dazu bei.
Sitzplätze innen: 3.200
Sitzplätze außen: 1.000
Brauerei: Spaten
Weitere Infos zur Wiesn gibt es hier.