Oktoberfest kurios: Erstes Bierverbot auf der Wiesn!

München - Die Wiesn ist eine sehr eigene Welt, auf der so ziemlich alles möglich ist – und noch viel mehr. Das denken sich aktuell die Besucher des immer kultigeren Festzelts Zur Bratwurst am Osteingang.
Das Haus mit dem Kupferdach brummt auch mittags schon, der Biergarten ist brechend voll. Doch wer nicht nur Augen für sein Gegenüber oder die Schmankerl auf dem Teller hat, entdeckt vier seltsam anmutende Holzschilder an den Holzbalken hängen. Auf denen ist ein durchgestrichener Maßkrug zu sehen. Darunter steht klein eingeritzt: "Ab 17 Uhr." Und: "Danke, Euer Werner."

Ein Bierverbot auf der Wiesn, dem größten Bierfest der Welt? Das gab's auch noch nie!
Bierverbot im Biergarten
Nachfrage beim Werner, der mit vollem Namen Werner Hochreiter (51) heißt, aus der erfahrenen Viktualienmarkt-Biergarten-Familie stammt und seit 2007 und Michi Becks tragischem Tod der Besitzer und Chef der Bratwurst ist. Also: Wieso verbietet er in seinem Bierzelt den Gästen, ab 17 Uhr Bier zu trinken? Hochreiter zur AZ: "Wie Sie das sagen, klingt das nach Satire."
Ist es das nicht? Hochreiter: "Nein, es stimmt. Ich habe die Schilder aufgehängt, weil unsere Gäste sonst alle nur Bier trinken würden." Ist das nicht logisch – auf einem Bierfest? Hochreiter: "Dann bräuchten wir nicht die extra Bar mit dem erweiterten Getränkeangebot, die wir im Biergarten aufgebaut haben. Deshalb ist in der Bar ab 17 Uhr Biertrinken verboten. Überall anders ist es natürlich erlaubt."

Champagner statt Bier
Wie schön. Augustiner darf also abends nicht mehr in der Barvaria getrunken werden. So heißt die Bar, die stattdessen Weine, Schnäpse, Longdrinks und Champagner anbietet (Moët & Chandon Brut Impérial 0,75 Liter für 129 Euro).
Die erste Bar in einem Biergarten auf einem Bierfest, die keine Biertrinker wünscht.
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