Oktoberfest 2018: Wiesn wird seniorenfreundlich - spezielle Angebote der kleinen Wirte

München - Während einige zur Wiesn aus ihrem Rausch nicht mehr rauskommen, können andere Münchner gar nicht auf die Wiesn gehen. Weil das Oktoberfest zu teuer ist für sie, weil sie älter und auf den Rollator angewiesen sind – oder beides. Für Menschen ab 60 Jahren sind heuer werktäglich Tische in den kleinen Wiesnzelten reserviert. "Die Wiesn muss wieder verstärkt ein Fest für alle Generationen werden", sagt Gerhard Krug vom Seniorenbeirat, der die Aktion mit den Wirten der kleinen Wiesnzelte durchführt.
In neun Zelten wird es Montag bis Freitag von 10 bis 15 Uhr Stammtische geben, die nur für Menschen ab 60 Jahren reserviert sind, zudem Abstellflächen für Rollatoren, behindertengerechtes WC und vergünstigte Angebote. In der Hühner- und Entenbraterei Ammer gibt’s drei Gerichte wie das Enten- und Hühnergröstl 25 Prozent günstiger, beim Goldenen Hahn ein wechselndes Mittagsgericht für 7,80 Euro. Zudem gibt es keine Verzehrpflicht und reservieren müssen nur große Gruppen.
Aktion Prostspenden - ein Euro je Maß für die Münchner Tafel

Aktion auf der Wiesn: Liesl Weapon will Ihr Geld, aber für dneguten Zweck. Foto: Horak
"Die Gäste kommen einfach und sagen, ich möcht’ zum Stammtisch", sagt Claudia Trott vom Ammer. Insgesamt sind 250 Plätze in den Zelten Fisch Bäda, Heimer Hühnerbraterei, Münchner Knödelei, Zum Stiftl, Bodo’s Cafézelt, Goldener Hahn, Heinz Hühnerbraterei und Zum Schichtl reserviert. Auch Alleinstehende sind herzlich willkommen beim Senioren-Stammtisch im VIP-Bereich. Jene, die das Geld locker haben und doch a weng a schlechtes Gewissen, weil sie es so auf der Wiesn verprassen, können heuer erstmals Prost spenden.
Die Aktion Prostspenden ermuntert die Wiesnbesucher dazu, pro getrunkener Maß einen Euro an die Münchner Tafel zu spenden. Zwar ist Wiesnchef Josef Schmid Schirmherr der Aktion und die Wiesnwirte stehen voll dahinter, nur Spenden einsammeln dürfen sie in den Festzelten nicht. Gespendet wird dann über www.prostspenden.de – und zwar nicht nur zur Wiesn.
Die Wiesnwirte haben schonmal 10.000 Euro springen lassen, der Verein der Münchner Brauer 3000 Euro. Jetzt hofft Initiatorin Liesl Weapon, dass auch den Münchner das Geld locker sitzt. "Die Wiesn ist eine wahnsinnige Konsumveranstaltung und der eine Euro tut den meisten nicht weh, freut aber Bedürftige umso mehr", sagt Liesl Weapon.
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