Oktoberfest 2018: Polizei München stellt Sicherheitskonzept vor

Mehr als sechs Millionen Besucher werden ab dem 22. September auf dem Münchner Oktoberfest erwartet. Das bedeutet auch: Jede Menge Arbeit für die Polizei, um eine sichere Wiesn zu ermöglichen.
von  rba/rah
Rund 600 Beamtinnen und Beamte sind auch 2018 auf dem Oktoberfest im Einsatz.
Rund 600 Beamtinnen und Beamte sind auch 2018 auf dem Oktoberfest im Einsatz. © Bernd Wackerbauer

München - Das Wichtigste vorneweg: Für die Wiesn 2018 jedes Jahr ein umfangreiches Sicherheitskonzept aus. 

"Wir haben alles Menschenmögliche getan, um die Theresienwiese zum sichersten Ort in der Stadt zu machen", verspricht Polizeisprecher Marcus da Gloria Martins. 

Viele Beamte und Spezialisten im Einsatz

Rund 600 Beamtinnen und Beamte der Polizei werden auf der Wiesn und in der näheren Umgebung im Einsatz sein, zusätzlich 200 Bundespolizisten und 3.000 Ordner in den Zelten und auf dem Gelände. Sowohl uniformierte als auch zivile Streifen werden unterwegs sein, und in Verdachtsfällen selektive Personenkontrollen durchführen. 

Dabei werden dieses Jahr erstmals sogenannte "Super Recogniser" eingesetzt. Dabei handelt es sich um Menschen, die sich Gesichter überdurchschnittlich gut merken können. 37 solcher Talente wurden im Polizeipräsidium München gefunden und im Rahmen eines Pilotprojekts auch auf der Wiesn agieren. 

Super-Recogniser der Polizei haben die Wiesn im Blick

 

 

Erstmals ist auch der Kommunale Außendienst (KAD) zur Wiesn im Einsatz. Die Stadt setzt 40 Mitarbeiter ein, die zwischen dem Festgelände und dem Hauptbahnhof unterwegs sind. In den vergangenen Jahren kam es im Umfeld der Wiesn zu Schlägereien mit zum Teil schwerst verletzten Opfern. Einige Wiesn-Fans liefen betrunken vor Autos. Genau auf solche Kandidaten soll der KAD ein Auge haben.

Außerdem wurde die Video-Überwachung ausgebaut: 47 Kameras sind auf dem Festgelände installiert, das sind 10 mehr als im Vorjahr. Außerdem werden auch weiterhin Beamte mit Body-Cams ausgestattet, um gewalttätige Angriffe auf Polizisten zu vermeiden.

Mehr Sexualdelikte erwartet

Aufgrund der Sexualstrafrechtsreform vom November 2016 werden nun auch sogenannte "Grapscher" - die bisher als Beleidigung auf sexueller Grundlage gewertet wurden - als definierte sexuelle Tat aufgenommen. Daher rechnet die Polizei mit einer Häufung der Sexualdelikte, da künftig alle Handlungen mit sexuellem Hintergrund erfasst werden. 

Die dunkle Seite des Oktoberfests: Kontrollverlust auf der Wiesn

Die Fallzahlen bei Taschendiebstählen sind auf der Wiesn in den vergangen Jahren zurückgegangen. Um das beizubehalten rät die Polizei, Geld und Wertgegenstände sicher aufzubewahren. Außerdem sind zusätlich zu den Münchner Polizisten 22 Spezialisten aus Berlin, Köln, Frankfurt sowie aus Holland, Österreich, der Schweiz, Ungarn und Spanien im Einsatz. 

Rucksack-Verbot bleibt

Wie in den vergangenen Jahren auch gilt ein Verbot für größere Taschen und Rucksäcke. "Alles was mehr als drei Liter fasst, kommt nicht aufs Gelände", betont Polizeivizepräsident Werner Feiler. Polizei und Ordner können jederzeit und jeden auf der Theresienwiese kontrollieren und auch in deren Taschen schauen.

"Wiesn-Verbot" für Unruhestifter

Noch bevor das erste Fass angezapft ist, haben 28 Personen von der Stadt ein Verbot erhalten, die Wiesn zu betreten. Darunter ein Münchner, der 2017 betrunken im Biergarten eines Zelts sein bestes Stück aus der Hose holte und eine Frau belästigte. Außer dem Exhibitionisten wurden 28 Schläger und zwölf Taschendiebe mit dem Wiesn-Bann belegt.

Zufahrts- und Flugverbote

Um die Sicherheit auf der Wiesn zu erhöhen werden auch dieses Jahr wieder ein Überflugverbot für das Festgelände - gilt auch für Drohnen - aufgestellt, sowie Verkehrssperren rund um die Theresienwiese. Wie immer gibt es drei Sperrzonen: Auf's Festgelände selbst kommen nur Lieferfahrzeuge, deren Fahrer eine entsprechende Sicherheitsüberprüfung vorweisen können. Poller, Schranken, Betonelemente und Pflanzkübel sichern die Zufahrtswege zum mittleren Sperrring.

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Aktuelle Informationen zur Sicherheitslage auf der Wiesn veröffentlicht die Polizei auch dieses Jahr - nicht nur im Gefahrenfall - über Facebook und Twitter

 

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