MVG im Wiesn-Modus: Sicher zum Oktoberfest mit öffentlichen Verkehrsmitteln
München - "Es gibt keinen besseren Weg zur Wiesn als mit der Bahn", sagt die Münchner S-Bahn ganz unbescheiden über sich selbst. Das sei gut für den Führerschein, aber noch besser für die Umwelt.
S-Bahn München: Über 470 zusätzliche Fahrten
"Mit insgesamt über 470 zusätzlichen Fahrten und einer Zugabfertigung im Minutentakt am 'Wiesnbahnhof Hackerbrücke' sind wir das Verkehrsmittel der Wahl", betont S-Bahn-Chef Heiko Büttner. Mit den zusätzlichen Fahrten bietet die S-Bahn insbesondere in den Abendstunden ab etwa 22 Uhr auf allen Linien einen 20-Minuten-Takt bis zum Betriebsschluss.
Drei Millionen zusätzliche Fahrgäste
Das Unternehmen rechnet mit rund drei Millionen zusätzlichen Fahrgästen bis zum 3. Oktober. Auch die Wiesn-U-Bahnen, die U4 und die U5, sind wieder im verkürzten Takt unterwegs. Laut Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) verkehre zwischen Theresienwiese und Innenstadt je nach Tageszeit alle 2,5 bis 3,3 Minuten ein Zug. Damit sei die Taktung in etwa verdoppelt. Wenn der Bahnsteig trotzdem voll ist, fährt auch mal eine Bahn ohne Halt bis zur nächsten Station durch.
Neben der U4 und U5 fahren auch die U3 und U6 zum Oktoberfest – zu den Haltestellen Goetheplatz und Poccistraße. Erfahrungsgemäß sind letztere Linien weniger ausgelastet.
Im ÖPNV gilt nach wie vor die Pflicht zum Tragen einer medizinischen Maske.
Wer vom Hauptbahnhof zur Wiesn fahren will, dem rät die MVG, den Fußweg zu nutzen, um die U-Bahn zu entlasten. Der Fußweg wird unter anderem mit mehr als 120 Bodenmarkierungen ausgeschildert.
Rolltreppen fahren schneller
Die Rolltreppen – in Deutschland nach einer Norm mit 0,5 Metern pro Sekunde unterwegs – werden zur Wiesn-Stoßzeit auf 0,68 Meter pro Sekunde gestellt. Wegen des Tempos wird aber niemand das Gleichgewicht verlieren – in vielen Ländern sind Rolltreppen auch im Normalbetrieb mit mehr Tempo unterwegs.
Daneben gebe es weitere Maßnahmen, um bestmöglich für den Wiesn-Ansturm gerüstet zu sein, erläuterte der MVG-Sprecher. Am U-Bahnhof Theresienwiese sei tagsüber und abends ein Fahrtreppenmonteur vor Ort, um kleinere Störungen schnell beheben zu können. Neben 120 externen Kräften helfen Kolleginnen und Kollegen der Berliner BVG, der SSB Stuttgart, der Wiener Linien und noch einiger anderer Verkehrsbetriebe aus.
Umleitungen während der Festzüge
Während der Festzüge am Samstag und Sonntag (17. und 18. September) werden einige ÖPNV-Linien umgeleitet.
Samstag, 17. September: Wiesn-Einzug: Von ca. 10.30 Uhr bis ca. 12 Uhr gibt es Einschränkungen bei den Tramlinien 16, 17, 18, 27 und 28.
- Die Tram 16 wird zwischen den Haltestellen Hauptbahnhof und Maxmonument über den Linienweg der Tram 19 umgeleitet.
- Bei der Tram 17 fährt nur im Abschnitt Amalienburgstraße – Karlsplatz (Stachus). Die Haltestelle Sendlinger Tor entfällt.
- Die Tram 18 wird unterbrochen und fährt in den Abschnitten Gondrellplatz – Karlsplatz (Stachus) sowie Schwanseestraße – Sendlinger Tor.
- Bei Tram 27 und 28 entfällt die Haltestelle Sendlinger Tor
Sonntag, 18. September: Trachten- und Schützenzug: Von ca. 8.30 Uhr bis ca. 13.30 Uhr sind die Tramlinien 16, 17, 18, 19, 20, 21, 27 und 28 von Änderungen betroffen. Folgende Einschränkungen sind abzusehen:
- Die Tram 16 fährt ab ca. 8.30 Uhr nur im Abschnitt Romanplatz – Sendlinger Tor, ab ca. 9 Uhr nur noch Romanplatz – Hauptbahnhof. Der Abschnitt Müllerstraße, ab 9 Uhr Karlsplatz (Stachus) – Effnerplatz entfällt.
- Die Tram 17 fährt ab ca. 9 Uhr nur im Abschnitt Amalienburgstraße – Karlsplatz (Stachus). Die Haltestelle Sendlinger Tor entfällt.
- Die Tram 18 wird ab ca. 8.30 Uhr unterbrochen und fährt in den Abschnitten Schwanseestraße – Sendlinger Tor sowie Gondrellplatz – Karlsplatz (Stachus). Ab ca. 9 Uhr entfällt die Haltestelle Karlsplatz (Stachus).
- Die Tram 19 wird ab ca. 8.30 Uhr unterbrochen und fährt in den Abschnitten Pasing – Hauptbahnhof sowie Max-Weber-Platz – Berg am Laim Bf.. Der Abschnitt Karlsplatz (Stachus) – Maximilianeum entfällt.
- Bei der Tram 20 entfällt ab ca. 8.30 Uhr die Haltestelle Karlsplatz (Stachus).
- Die Tram 21 wird ab ca. 8.30 Uhr unterbrochen und fährt in den Abschnitten Westfriedhof – Hauptbahnhof und St.-Veit-Straße – Max-Weber-Platz. Der Abschnitt Karlsplatz (Stachus) – Maximilianeum entfällt.
- Bei Tram 27 und 28 entfällt ab ca. 9 Uhr die Haltestelle Sendlinger Tor.
Bei den Buslinien gibt es folgende Änderungen:
- Der CityRing 58/68 wird ab ca. 9.30 bis ca. 15 Uhr wie bereits am Samstag zwischen Goetheplatz und Hauptbahnhof umgeleitet beziehungsweise zum Sendlinger Tor umgeleitet.
- Die MVG Museenlinie 100 hält nicht an der Haltestelle Odeonsplatz.
- Der Bus 132 fährt von ca. 8 Uhr bis ca. 11.30 Uhr nur im Abschnitt Forstenrieder Park – Fraunhoferstraße. Der Abschnitt Corneliusbrücke – Marienplatz entfällt.
- Der Bus 153 fährt von ca. 9.30 bis ca. 15 Uhr nur im Abschnitt Giesing Bf. – Universität. Die Haltestellen Odeonsplatz und Von-der-Tann-Straße entfallen.
Wiesnfans aus ganz Bayern
Die DB Regio setzt vor allem an den Wochenenden und am Feiertag zusätzliche oder längere Züge ein. Zudem wurde das Personal aufgestockt.
Auch mit der privat betriebenen BRB (Bayerische Regiobahn), werden wieder Tausende Wiesnfans aus ganz Bayern nach München kommen. "Die Züge der BRB werden verstärkt", kündigt Sprecherin Annette Luckner an. In Zügen und Bahnen wird zudem das Sicherheitspersonal verstärkt. "An den Münchner Bahnhöfen sind bis zu 190 Beamtinnen und Beamte zu Spitzenzeiten im Einsatz", sagt Wolfgang Hauner, Sprecher der Bundespolizei am Hauptbahnhof.
Maßkrüge bitte im Zelt lassen
Zudem soll in allen Zügen und in den Bahnhöfen mehr und öfter geputzt werden. Verboten sind Glasflaschen und Maßkrüge in S-Bahnen. Zudem soll man keine alubeschichteten Luftballons in die Stationen der Stammstrecke mitnehmen, sie könnten Kurzschlüsse an der Oberleitung verursachen.
Diese Regeln gelten für E-Scooter
Besondere Regeln gelten während des Oktoberfests auch für E-Scooter rund um das Festgelände. Das Mobilitätsreferat hat in Absprache mit der Polizei und den Anbieterfirmen weitreichende Verbotszonen festgelegt, in denen E-Tretroller weder geparkt noch gefahren oder entliehen werden dürfen.
Nur bis zum "Äußeren Sperrring" dürfen die Roller fahren. Wo keine Autos fahren dürfen, müssen auch E-Scooter fernbleiben. Geparkt werden dürfen sie ausschließlich an sieben eigens eingerichteten Sammelstellen entlang des Sperrrings.
Die Stadt teilt zudem mit: "Um Trunkenheitsfahrten möglichst zu verhindern, werden die Anbieter dem Ausleihvorgang in ihren Apps ein Reaktionsspiel vorwegschalten, das Nutzer*innen dafür sensibilisieren soll, nicht unter Alkoholeinfluss zu fahren."