Münchner Promi-Bäcker tot: Das erste Oktoberfest ohne "Krapfenkönig" Bodo Müller

Im Cafézelt feiern Freunde und Wegbegleiter Abschied von Namensgeber Bodo Müller.
Carmen Merckenschlager
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Otto Lindinger, seit acht Jahren Chef von Bodo's Cafézelt, ist sich am Montag sicher: "Der Bodo schaut uns heute von oben zu."
Otto Lindinger, seit acht Jahren Chef von Bodo's Cafézelt, ist sich am Montag sicher: "Der Bodo schaut uns heute von oben zu." © Daniel von Loeper

München - Viele Jahre litt der Münchner Promi-Bäcker Bodo Müller an Parkinson. Im Mai nahm er sich schließlich das Leben. In seinem Zelt "Bodos Cafézelt" auf der Wiesn feierten am Montag Freunde und Weggefährten seinen Abschied – und somit das erste Mal Oktoberfest ohne den Namensgeber.

"Das hier war sein Wohnzimmer auf der Wiesn", sagt Otto Lindinger, längst Chef des Cafézelts und langer Wegbegleiter von Bodo. "Ihm zu Ehren treffen wir uns heute. Für ihn war der Tod wohl eine Erleichterung. Ich bin mir sicher, er schaut uns heute von oben zu. Das hätte ihm gefallen", so Lindinger. Mit ein paar rührenden Worten richtete sich der Chef auch an die Gäste und erhob sein Glas auf den "väterlichen Freund".

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Zu "Bodos Feierabend", wie Lindinger den Abschied nannte, waren Stammgäste, Wiesnwirte und Freunde gekommen, um auf den Krapfen-König anzustoßen. Gerührt waren auch Henning und Karin Schulz, sie kannten Bodo viele Jahre, waren Freunde. "Eigentlich wollten wir garnicht kommen. Es ist ja doch sehr traurig. Aber das hier hätte ihm gefallen", so Karin Schulz. Ihr Mann Henning arbeitete mit Bodo zusammen, begleitete ihn sogar auf Reisen. Er erinnert sich an die verschiedenen Torten, die Bodo für ihn gebacken hat. Auch die Hochzeitstorte der beiden stammte von ihm. "Mit dem Bodo habe ich nie etwas Schlechtes erlebt!"

Das Cafézelt bleibt auch ohne Bodo Müller auf der Wiesn

Auch die beiden Barmänner im Cafézelt haben den Konditor in wunderbar positiver Erinnerung. "Er hatte immer einen Witz auf Lager, stand oft bei uns. Die Wiesnnachbesprechungen fanden immer bei ihm zu Hause statt. Dann haben wir alte Bilder angeschaut. Wie in einer großen Familie", so Barmann Fabi. Seit elf Jahren steht er im Cafézelt hinter der Bar.

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Das Cafézelt bleibt auch ohne seinen Namensgeber erhalten – genauso wie die Erinnerung an den Freund und Wegbegleiter. Denn "das hier ist sein Lebenswerk. Und das halten wir in Ehren!", so Lindinger.


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